Table of Contents
1 Primer: Ziel, Nutzen & Einsatzfälle
Ein gutes Mockup beantwortet die wesentlichen Fragen deines Kunden, bevor er sie stellt: Wie sieht das Logo vorne links aus? Wie groß ist es auf dem Rücken? Wie schwer ist der Stoff und wie fällt das Modell aus? Dazu kommen klare, kundenseitig relevante Preise pro Teil. In dieser Anleitung baust du diese Übersicht Schritt für Schritt auf – für Hoodie, Cap und T-Shirt – ohne Spezialsoftware.
Typische Einsätze:
- Erstangebot für Teams, Vereine oder Handwerksbetriebe
- Variantenvergleich (z. B. Hoodie vs. T-Shirt)
- Frühe Budgetabschätzung inkl. Hinweis auf Staffelpreise bei größeren Mengen
Grenzen: In den Mockups verwenden wir Produkt-Screenshots und platzieren das digitale Logo darauf. Das ist ausdrücklich eine Visualisierung – die echte Stickerei oder der Siebdruck wirken später textilbedingt anders. Darauf weist du mit einem kurzen Hinweis im Layout hin.

1.1 Was du am Ende in der Hand hast
- Eine saubere Canva-Seite im Querformat mit Front/Back, Spezifikationen, Titel und Preis
- Drei ausgearbeitete Beispiele (Hoodie, Cap, T-Shirt) – jeweils separat speicher-/teilbar
- Eine nachvollziehbare Preislogik, die der Kunde verstehen kann
1.2 Wann sich dieser Ablauf lohnt
Wenn Geschwindigkeit und Klarheit zählen: Bei Anfragen, die heute in Entscheidung gehen sollen; bei Kunden, die eine schnelle Visualisierung wünschen; und bei Projekten, bei denen Specs und Lagerverfügbarkeit eine Rolle spielen. Für reine Stickprojekte kannst du im Text außerdem markieren, welche Technik vorgesehen ist – etwa Stick vorne links und groß auf dem Rücken –, während du für die Costing-Seite die Zeit/Arbeitsaufwände kurz erläuterst. In der Kommunikation kannst du, falls es zu deinem Betrieb passt, dezent erwähnen, dass du mit einem Magnetrahmen für Stickmaschine arbeitest, ohne dies im Mockup visuell darstellen zu müssen.
2 Prep: Materialien, Dateien & Vorab-Checks
Bevor du startest, brauchst du:
- Zugang zu Alphabroder (für Blanks, Bilder, Spezifikationen)
- Kundendatei des Logos (mit transparentem Hintergrund ideal)
- Screenshot-Werkzeug (Front, Back, Spezifikationen)
- Canva-Account; Querformat-Layout 11 × 8,5 Zoll ist praxistauglich

Aus dem Video: Die Auswahl erfolgte u. a. auf Gildan T-Shirts und Hoodies sowie Flexfit-Caps. Farben: oft Schwarz; andere Farben sind möglich, je nach Bestand. Spezifikationen: Material, Gewicht, Features und Größen sind für Kundenentscheidungen hilfreich.

Achte beim Screenshotten darauf:
- Front und Back jeweils separat erfassen
- Specs so zuschneiden, dass alles Relevante (Material, Features, Größen) zu lesen ist

- Farbkarte nur mitschneiden, wenn der Kunde über Farben entscheidet (Bestände prüfen)

Community-Hinweis (Bestellung): Für Alphabroder ist laut Rückmeldung aus den Kommentaren eine Tax ID erforderlich; Alternativen wie jiffy.com bieten ähnliche Artikel, allerdings nicht zum selben Preisniveau.

Profi-Tipp: Wenn dein Shop stark auf Stick fokussiert ist, kannst du in der Angebots-Mail optional anmerken, dass du – je nach Projekt – mit einem mighty hoop Magnetrahmen arbeitest. Das erhöht die wahrgenommene Fachkompetenz, ohne das Mockup selbst zu überfrachten.
Kurzcheck
- Logo als PNG/SVG mit transparentem Hintergrund vorhanden
- Alle Screenshots pro Produkt geordnet (Front, Back, Specs)
- Entscheidung: Welche Farbe und welche Größe/Größentabelle anzeigen?
- Alphabroder-Login geklärt (Tax ID beachten)
3 Setup in Canva: Arbeitsfläche & Upload
Lege in Canva ein neues Design an: Custom Size 11 × 8,5 Zoll (Landscape). Der Querformat-Raum erleichtert die saubere Nebeneinander-Anordnung von Front/Back, Specs und einer Preisspalte.

Importiere anschließend alle Screenshots (Drag & Drop) und platzierte sie auf der Seite. Skaliere die Produktbilder so, dass Front und Back gut vergleichbar sind; die Specs positionierst du rechtsbündig oder in einer separaten Spalte.

Achtung: Auf Tablet/Phone ist das präzise Ausrichten mühsamer. In den Kommentaren wird bestätigt, dass es am Desktop deutlich komfortabler ist. Wenn Uploads in Masse haken, lade einzeln, dann arrange.

Kurzcheck
- Canvas auf 11 × 8,5 Zoll eingestellt
- Bilder korrekt hochgeladen und sichtbar
- Erste, grobe Position (Front/Back links, Specs rechts) stimmt
4 Ablauf: Mockup bauen – Logo & Preis
4.1 Titel, Bildanordnung, Spezifikationen
Platziere oben einen klaren Produkttitel (z. B. „Gildan Heavy Blend Sweatshirt“). Ordne Front/Back nebeneinander, damit Vergleiche intuitiv möglich sind. Ergänze die Specs daneben: Material, Gewicht, Features, Größen. Halte Zeilenabstände großzügig, damit der Kunde alles auf Anhieb lesen kann.

4.2 Logo platzieren
- Logo vorne auf der linken Brust (klein), dazu eine Rückenversion (größer) anlegen
- Für Caps Logos vorne zentriert oder – falls gewünscht – auf ein seitliches Panel setzen
- Nutze das Duplizieren-Werkzeug, um aus einer skalierbaren Basis zügig Varianten zu erstellen
Wichtig: Das ist eine digitale Visualisierung. Eine kurze Fußnote verhindert Missverständnisse: „Hinweis: Digitales Mockup – Größe/Position des Logos nicht maßstabsgetreu.“

Profi-Tipp: Notiere bei Bestellungen mit Caps im Mailverkehr kurz, ob ein Kappenrahmen für bai oder ein anderes Cap-Setup im Einsatz ist – nicht als Versprechen, sondern als Info für Kunden, die Details schätzen.
4.3 Preisstruktur sachlich erklären
Die im Video gezeigte Preislogik ist pragmatisch und für Kunden nachvollziehbar:
- Produktkosten (Blank) grob verdoppeln
- Deko-Kosten (z. B. Transfer/Stick) grob verdoppeln
- Zeit/Arbeitsaufwand als fixer Aufschlag addieren
Beispiele aus dem Workflow: - Hoodie: ca. 35 $ pro Stück (Summe aus verdoppelten Material-/Transfer-Kosten plus Arbeitszeit)
- Cap: ca. 25 $ pro Stück bei kleinen Stückzahlen (Material verdoppelt, Stick plus Zeit)
- T-Shirt: ca. 24 $ pro Stück (Material verdoppelt, Druck plus Zeit)
Die konkreten Rohpreise variieren je nach Marke/Farbe/Größe und Tagespreis; die hier genannten Zahlen sind explizit als grobe Orientierung zu verstehen – die Video-Quelle betont, dass sie für das schnelle Angebot gedacht sind.

Hinweis zur Kommunikation: Manche Kunden fragen später nach Mengenrabatten – darauf weist du im Mail hin und klärst Staffelpreise bei Bedarf im nächsten Schritt.

Kurzcheck
- Produkttitel oben, gut lesbar
- Front/Back korrekt ausgerichtet
- Specs vollständig und klar formatiert
- Logo vorne links klein, hinten groß; Cap vorn zentriert oder seitlich
- Preisfeld mit pro-Stück-Preis deutlich sichtbar
- Disclaimer eingefügt
5 Praxisbeispiele: Hoodie, Cap, T-Shirt
5.1 Hoodie: Heavy Blend als solide Wahl
Ablauf: 1) Front/Back nebeneinander skalieren 2) Specs platzieren (Material, Features, Größen) 3) Titel „Gildan Heavy Blend Sweatshirt“ ergänzen 4) Preiskennzeichnung „35 $/Stück“ anbringen 5) Logo vorne links klein, auf dem Rücken groß
Erwartetes Ergebnis: Ein klar strukturiertes Layout, das dem Kunden Motiveindruck (Front/Back), Stoffdaten und Preis liefert – plus Disclaimer. Achte bei dunklen Hoodies auf genügend Kontrast der Logos. Ein kurzer Side-Note wie „Farbvarianten auf Anfrage, Verfügbarkeit wird geprüft“ ist hilfreich. Falls dein Betrieb echte Stickerei anbietet, kannst du im Mail ergänzen, dass du z. B. mit einer hoop master Einspannstation arbeitest – optional als Qualitätsmerkmal, nicht als Mockup-Bestandteil.
5.2 Cap: Flexfit für Stickprojekte
Ablauf: 1) Front und ggf. Rückansicht der Cap einfügen 2) Specs (Material/Größen) übernehmen 3) Preis „25 $/Cap“ ergänzen (bei kleinen Mengen) 4) Logo vorne mittig platzieren; optional Rückseite mit Wortmarke
Erwartetes Ergebnis: Klare Visualisierung trotz Wölbung, Logo sauber skaliert, Preis deutlich. Für technische Rückfragen notierst du im Angebot ggf. „Stick frontseitig“ und lässt offen, ob ein Magnetrahmen oder klassischer Rahmen genutzt wird; die Details sind für das Mockup nicht erforderlich.
5.3 T-Shirt: Schneller Allrounder
Ablauf: 1) Front/Back platzieren, sauber zentrieren 2) Spezifikationen (Material, Gewicht, Features) einfügen 3) Preis „24 $/Shirt“ einsetzen 4) Logo vorne links klein, hinten groß
Erwartetes Ergebnis: Eine Seite, die sowohl visuell als auch inhaltlich überzeugt – mit der Möglichkeit, Farbalternativen via Farbtafel (Screenshot) abzubilden. Wechsle bei feinen Logo-Details auf eine helle Shirtfarbe oder füge eine weiße Konturlinie im Logo an, falls Lesbarkeit nötig ist.
Achtung: Vermeide, dass Logos sichtbar über Kanten/Schatten der Produktbilder ragen (z. B. Faltenkante). Leichtes Verschieben/Skalieren sorgt für eine glaubhafte Proportion. Für fortgeschrittene Teams: Wer im echten Produktionsprozess mit einem dime Magnetrahmen arbeitet, kann dies als Info in die Angebots-Mail aufnehmen – ohne es im Mockup zu visualisieren.
6 Qualitätskontrolle, Ergebnis & Übergabe
6.1 Visuelle Checks
- Lesbarkeit: Titel/Specs/Preis gut sichtbar, genügend Kontrast
- Ausrichtung: Front/Back bündig, gleich groß
- Logo: Proportional schlüssig (Brust klein, Rücken größer); bei Caps zentriert
- Disclaimer: Prägnant und klein am Seitenende
6.2 Inhaltliche Checks
- Spezifikationen: Material/Features/Größen korrekt und vollständig
- Preis: Einheitlich dargestellt („$/Stück“), je Produkt klar benannt
- Varianten: Wenn mehrere Marken zur Auswahl stehen, für jede Marke eine eigene Seite
6.3 Übergabe an den Kunden
Exportiere die Seite(n) als PDF oder Bilddatei und versende per E-Mail. Weise in der Nachricht darauf hin, dass die reale Stickerei/Druckoptik abweichen kann und Staffelpreise auf Anfrage kalkuliert werden. So erhält der Kunde alles Nötige, um zu entscheiden.
Profi-Tipp: In Angebots-E-Mails kannst du unter „Hinweise“ optional notieren, mit welchen Rahmen/Setups dein Betrieb arbeitet (z. B. Magnetrahmen für brother oder mighty hoops Magnetrahmen), sofern das für den Kunden Mehrwert bietet. Das ist kein Bestandteil des Mockups, hilft aber, Kompetenz zu zeigen.
Kurzcheck
- Finale Datei gespeichert (PDF/PNG), korrekt benannt
- Begleittext mit kurzer Erläuterung und Hinweis auf mögliche Mengenrabatte
- Ansprechpartner, Lieferzeitfenster und nächste Schritte kurz genannt
7 Troubleshooting & Aus der Community
7.1 Häufige Symptome und Abhilfe
- Bilder unscharf/krisselig: Screenshots neu erstellen, höher zoomen; in Canva nicht zu stark hochskalieren.
- Layout wirkt gequetscht: Abstände erhöhen, ggf. Spezifikationsblock verschlanken oder auf zweite Seite auslagern.
- Logo „sitzt“ optisch nicht: Proportion prüfen, in der Brustvariante kleiner wählen, auf Rücken etwas vergrößern; bei Caps minimal nach oben/unten justieren.
- Preise uneinheitlich: Gleiche Formatierung (z. B. „$35/Sweater“) für alle Produkte; die Rechenlogik kurz notieren.
7.2 Preisgefühl vs. Gewinnspanne
Ein Kommentar beschreibt ein ungutes Gefühl beim „höheren“ Berechnen. Hier hilft Transparenz: Erkläre die Logik (Blank-Kosten, Deko-Kosten, Zeit/Arbeitsaufwand). So ist nachvollziehbar, warum z. B. ein Hoodie bei 35 $ landet. Preise dürfen Aufwand, Erfahrung und Risiko abbilden – und sie sind Angebotswerte, die sich mit Menge/Marke verändern.
7.3 Plattformwahl: Desktop schlägt Tablet
Mehrere Rückmeldungen sehen die Arbeit am Computer im Vorteil – präziseres Ausrichten, schnelleres Arbeiten, besserer Überblick. Falls du auf dem iPad startest: Fürs Feintuning kurz an den Desktop wechseln.
7.4 Einkauf: Tax ID & Alternativen
Aus den Kommentaren: Für Alphabroder ist eine Tax ID erforderlich. Wer ohne Tax ID arbeitet, findet vergleichbare Blanks bei Alternativen wie jiffy.com – allerdings meist nicht zum gleichen Preisniveau. Plane das im Angebot ein.
7.5 Digitizing auslagern
Wenn du Logos sticken willst, aber kein eigenes Digitizing anbietest, kannst du einen externen Service nutzen. In den Kommentaren wird erwähnt, dass dafür ein Drittanbieter genutzt wird. Das Mockup bleibt davon unberührt – es dient nur der Visualisierung. Optional kannst du im Angebot anmerken, dass dein Workflow mit Zylinderrahmen für Ärmel kompatibel ist, falls der Auftrag spätere Ärmel-Stickerei umfasst.
7.6 Notizen zur Technik-Sprache in Angeboten
Die Mockups selbst bleiben schlank. Detail-Begriffe kannst du – sofern sie zum Auftrag passen – in die Angebotsmail auslagern. Beispiele: „Stick vorne links, Rücken groß, Produktionshinweis: mighty hoop Magnetrahmen für swf möglich; Fertigungsdetails werden im Produktionsfreigabe-Sheet spezifiziert.“ Solche Hinweise sind optional und dienen nur der Transparenz – im Video wurden keine speziellen Rahmen gezeigt, daher belassen wir sie hier rein informativ.
Aus den Kommentaren
- „Sehr hilfreich“ und „sauber“: Die Struktur hilft, laufende Mockups zu verbessern.
- Einstieg in Canva: Falls es hakt, hilft eine kurze Einweisung – notfalls durch jemanden mit Canva-Erfahrung.
- iPad/Phone vs. Computer: Der Computer ist für das Layouten angenehmer.

