Table of Contents
- Warum das Format zählt: Mehr als nur „online“
- Dein digitales Ermittler-Set: Erste Spuren
- Den Code knacken: Bücher, Reports & Kapitel
- Zwischen Journalartikeln und Buchkapiteln navigieren
- Wenn Hinweise nicht passen: Andere Formate prüfen
- Bibliothekstools als Abkürzung
- Immer noch unsicher? Frag die Bibliothek!
Video ansehen: Format matters! How to be a digital detective von University of Reading Library
Ob Buch, Report, Zeitschriftenartikel oder Kapitel – online wirkt alles gleich. Doch nur wer das Format erkennt, kann Verlässlichkeit beurteilen und korrekt zitieren. Diese Anleitung macht dich zur digitalen Detektivin bzw. zum digitalen Detektiv.

Was du lernst
- Wie du in Suchergebnissen erste Format-Hinweise erkennst
- Wie du bei PDFs zwischen Buch, Report, Journalartikel und Buchkapitel unterscheidest
- Welche Details du fürs Zitieren brauchst (z. B. Band-, Seitenzahlen, DOI, ISBN)
- Wie Bibliothekstools (Blackboard, Summon, Katalog) dir Arbeit abnehmen
Warum das Format zählt: Mehr als nur „online“ Ein Suchtreffer im Netz ist nicht automatisch eine „Website“. Unterschiedliche Formate – Buch, Report, Journalartikel, Kapitel – bringen unterschiedliche Qualitätsindikatoren und Zitierelemente mit. Richtig identifiziert, helfen sie dir zu entscheiden, ob eine Quelle für deinen Zweck taugt, und sie schützen dich vor formalen Fehlern in der Literaturliste.

Die Regel: Erst wissen, was du vor dir hast – dann korrekt referenzieren. Denn Referenzen für verschiedene Formate benötigen jeweils andere Angaben und Anordnungen. Ein Journalartikel braucht in der Regel Journalname, Band und Seiten; ein Buch verlangt Verlag, Ort, Jahr, ggf. eine ISBN.

Profi-Tipp Wenn du auf PDFs stößt, denke in „Indizien“. Viele Formate werden als PDF bereitgestellt, also musst du genauer hinsehen: Deckblatt? Zweiter Titel? Band-/Seitenzahlen? Abstract? Diese Spuren führen zuverlässig zum richtigen Format.

Dein digitales Ermittler-Set: Erste Spuren Unpacking Search Engine Results (URLs & „Cited By“) Schon in den Suchergebnissen findest du Beweise: Steht in der URL „chapter“ oder „publications“, ist das ein Hinweis auf Kapitel bzw. Veröffentlichungssammlungen. Ein „Cited by“-Zähler unter dem Titel deutet auf eine wissenschaftliche Quelle – häufig ein Zeitschriftenartikel. Kombiniere diese Signale, bevor du überhaupt klickst.

Achtung Verfalle nicht der „Online = Website“-Falle. Eine PDF-Datei kann vieles sein: Buch, Report, Journalartikel, Konferenzpapier. Prüfe systematisch, bevor du das Zitatformat auswählst. In themenfremden Treffern können sogar Produktbegriffe auftauchen – etwa Zubehörnamen aus der Stickwelt wie magnetisch Stickrahmen for brother –, die mit deinem Recherchekontext nichts zu tun haben.
Die PDF-Spur aufnehmen: Wo du startest Öffne das PDF und suche als Erstes nach einer klaren Titelseite: Titel, Autorinnen/Autoren oder Herausgeber, eventuell ein Cover. Auf den Folgeseiten findest du oft Verlag, Erscheinungsort und Jahr. Siehst du eine ISBN, ist die Sache eindeutig: Buch.

Kurzcheck
- Gibt es eine eigene Titelseite oder ein Cover?
- Findest du Verlag und Ort der Veröffentlichung?
- Taucht eine ISBN auf? Dann Buch.
Den Code knacken: Bücher, Reports & Kapitel Clue 1: Die Titelseite und die ISBN Bei Büchern erkennst du häufig ein Cover auf der Titelseite, das die Eckdaten verrät: Titel, Autor oder Herausgeber, Verlag und Erscheinungsort. Scrollst du wenige Seiten weiter, stehen dort oft detaillierte Verlagsangaben und das Jahr – zusammen mit der ISBN als endgültigem Beweis.

Clue 2: Reports vs. Bücher – worauf du achten musst Reports sind meist kürzer als Bücher. Achte auf Wörter wie „working paper“, „research report“, „discussion paper“, „technical report“. Häufig sind Titel- und Deckblatt kombiniert und enthalten Autor, Titel und Institution (z. B. eine NGO). Erscheinungsdatum und Adresse stehen auf der nächsten oder letzten Seite. Fehlt der Veröffentlichungsort, dann gib die Webadresse und das Abrufdatum im Zitat an.

Profi-Tipp Wenn ein Dokument wie ein Buch wirkt, aber keine ISBN hat, prüfe die Sprache auf institutionelle Hinweise („Department“, „Institute“, „Policy Brief“). Das deutet auf einen Report. In deiner Recherche können außerdem irrelevante Produktnamen auftauchen. Lass dich davon nicht ablenken – ob babylock Stickrahmen oder andere Handelsbegriffe: Für die Formatbestimmung zählen nur bibliografische Spuren.
Clue 3: Zweittitel und Bandnummern Sieh am oberen oder unteren Seitenrand nach einem zweiten Titel. Dieser verweist auf das übergeordnete Werk: ein Journal oder ein Sammelband. Stehen neben dem Zweittitel Zahlen (Band, Heft, Seiten), deutet das klar auf einen Zeitschriftenartikel. Fehlen diese Nummern, ist es meist ein Buchkapitel.

Achtung Verwechsle keinen Zweittitel mit einem Untertitel. Der Zweittitel benennt das größere Werk (z. B. den Zeitschriftentitel), nicht eine Ergänzung zum Haupttitel.

Zwischen Journalartikeln und Buchkapiteln navigieren Journalartikel: Abstracts und DOIs Ein Abstract auf der ersten Seite ist oft ein Indikator für einen Zeitschriftenartikel (auch wenn einige Kapitel Abstracts haben). Notiere Journalname, Band und Seiten. Bei „born digital“-Journals ohne Band/Seiten liefert der Hinweis „Research article“ plus der Journalname die Zuordnung; zum Zitieren brauchst du den DOI-Link.

Buchkapitel: Kapitelnummern und fehlende Bandzahlen Buchkapitel beginnen oft mit einer Kapitelnummer. Manchmal stehen die Buch- und Publikationsdetails im Fußbereich der Seite. Wenn sie fehlen, suche mit Autorname und Kapitel-Titel nach dem Sammelband, um die vollständigen Angaben (Buchtitel, Herausgeber, Verlag, Ort, Jahr) zu finden.

Profi-Tipp Fehlt ein Teil der Angaben, nutze Suchmaschinen taktisch: Setze den Kapitel-Titel in Anführungszeichen und ergänze den Autorennamen. So findest du häufig den Eintrag des Gesamtwerks in Bibliothekskatalogen oder Verlagsseiten.
Wenn Hinweise nicht passen: Andere Formate prüfen Manchmal passt keine der gängigen Schablonen. Dann denke an Alternativen: Zeitungsartikel, Manuskripte, juristische Dokumente oder schlichte Webseiten. Für jedes Format gelten eigene Zitieranforderungen – vor allem bei Datum, Autorenschaft und persistenten Links.

Achtung Zwinge eine Quelle nicht in ein Schema. Wenn keine Band- oder Seitenangaben existieren, ist es vermutlich kein Journalartikel. Prüfe stattdessen, ob es sich um ein Kapitel, einen Report oder eine Webressource handelt. In allgemeinen Recherchen triffst du bisweilen auf handelsübliche Suchphrasen wie mighty hoops, die keinerlei wissenschaftliche Format-Indizien liefern.
Bibliothekstools als Abkürzung Blackboard-Leselisten und Summon Discovery Du musst nicht immer selbst „formatdetektivisch“ vorgehen: Bibliothekstools machen vieles einfacher. In Blackboard-Leselisten sind Einträge klar als „Article“, „Book“, „Document“ usw. gekennzeichnet. Summon zeigt das Format deutlich und bietet ein „cite“-Tool für die richtige Referenz.

Der Bibliothekskatalog (Enterprise) für Bücher Für Bücher liefert der Katalog alle Zitatangaben kompakt: Verlag, Erscheinungsort, Jahr – oft auch zusätzliche Identifikatoren. So sparst du Zeit und vermeidest Fehler bei der Formatbestimmung.
Kurzcheck
- Leseliste gefunden? Formatlabel prüfen.
- Summon genutzt? Format und „cite“-Funktion übernehmen.
- Im Katalog recherchiert? Verlag, Ort, Jahr notieren.
Aus den Kommentaren Zurzeit liegen zu diesem Video keine öffentlich ausgewertbaren Kommentare vor. Nutze daher die im Beitrag beschriebenen Spuren (URL-Hinweise, Zweittitel, Band-/Seitenzahlen, ISBN, Abstract, DOI) sowie die Bibliothekstools. Bei Unsicherheiten: die Fachreferentinnen und Fachreferenten kontaktieren.
Immer noch unsicher? Frag die Bibliothek! Wenn trotz aller Indizien Fragen bleiben, kontaktiere deine Academic Liaison Librarian. Sie helfen, knifflige Fälle zu lösen – von uneindeutigen PDFs bis zu born-digital Artikeln ohne Bandzählung.

Profi-Beispiele aus der Praxis
- Mystery-PDF mit Cover, Verlagsname, Ort und ISBN: Buch. Notiere alle Angaben in der korrekten Reihenfolge.
- PDF mit Kapitelnummer, kapitelbezogenem Titel und Buchangaben im Footer: Buchkapitel. Fehlen Buchdetails, suche nach Autor+Kapitel in Anführungszeichen.
- Artikel mit Abstract, Journalname, Band und Seiten: Journalartikel. Ohne Band/Seiten, aber mit „Research article“ und DOI: born-digital Journalartikel.
- Report-Schlüsselwörter („working paper“, „discussion paper“) plus Institution und Erscheinungsdatum: Report. Fehlt der Ort, ergänze URL und Abrufdatum.
Transfer in deinen Recherchealltag
- Beginne außerhalb des PDFs: Prüfe die Suchtrefferanzeige (URL-Segmente, „Cited by“). Das spart Klicks.
- Entwickle eine Indizien-Checkliste und arbeite sie konsequent ab.
- Nutze Bibliothekswerkzeuge als Standardweg, nicht als Ausnahme.
- Dokumentiere fehlende Angaben frühzeitig (z. B. bei Reports den Ort) und entscheide transparent, wie du sie im Zitat ersetzt.
Achtung auf Störsignale In thematisch breiten Suchen können Produktlisten, Shop-Seiten oder Foren auftauchen. Sie tragen oft Begriffe, die fachlich klingen, aber keine bibliografischen Spuren sind – etwa bernina magnetisch Stickrahmen oder Modellbezeichnungen wie brother pr1055x. Solche Phrasen sind für die Formatbestimmung wissenschaftlicher Quellen irrelevant.
Feinheiten beim PDF-„Tatort“
- Kopf-/Fußzeilen: Tragen häufig Journalname, Band, Heft, Seiten – der schnellste Weg zum Artikel-Beweis.
- Vorsatzseiten blättern: Bei Büchern stehen Verlagsort und -name selten direkt auf der Titelseite, sondern wenige Seiten später.
- Abstract-Check: Ein starkes Indiz für Artikel, aber nicht exklusiv – valide in Kombination mit Journalname und ggf. DOI.
Profi-Tipp Wenn du bei einem Kapitel nur Autor und Titel hast, aber keinen Buchnamen: Suche den genauen Titelstring in Anführungszeichen. Häufig verlinken Treffer auf Verlags- oder Katalogseiten, wo du Buchtitel, Herausgeber, Erscheinungsort und Jahr findest. Tauchen dabei handelsfremde Begriffe auf – etwa Endlos Stickrahmen – ignoriere sie für die Formatfrage.
Fallstricke und wie du sie umgehst
- Langer Report vs. Buch: Ohne ISBN und mit Institution als „Verlag“ ist es meist ein Report. Fehlt der Ort, ergänze URL+Abruftag.
- Kapitel ohne Buchangaben: Nutze Autor+Kapitel-Titel-Suche, um den Sammelband zu finden.
- Born-digital Artikel ohne Seiten: DOI ist Pflicht fürs Zitat, dazu Journalname und Artikeltyp.
Checkliste vor dem Zitieren 1) Was ist es? Buch, Report, Journalartikel, Kapitel oder etwas anderes? 2) Habe ich alle Pflichtangaben? Buch: Autor/Hrsg., Titel, Verlag, Ort, Jahr, ISBN (falls vorhanden). Artikel: Autor, Titel, Journalname, Band/Heft, Seiten oder DOI. Kapitel: Autor, Kapiteltitel, Buchtitel, Hrsg., Verlag, Ort, Jahr, Seiten. 3) Fehlen Angaben? Wie ersetze ich sie korrekt (z. B. URL und Abrufdatum bei Reports ohne Ort)? 4) Habe ich Bibliothekstools genutzt, um Fehler zu vermeiden?
Zum Schluss: Effizienz mit System Ein strukturiertes Vorgehen spart Zeit und schützt dich vor formalen Patzern. Beginne bei der Trefferanzeige, lies im PDF gezielt die entscheidenden Spuren, und nutze systematisch Blackboard, Summon und den Katalog. So wird aus einem „mysteriösen PDF“ schnell eine sauber verortete Quelle – bereit für eine korrekte Referenz.
Hinweis aus der Praxis Solltest du im Rechercheprozess auf spezifische Produkt- oder Modellbegriffe stoßen – zum Beispiel janome 500e Stickrahmen oder Angaben wie magnetisch Stickrahmen for embroidery –, ordne sie als themenfremde Rauschergebnisse ein, sofern du wissenschaftliche Formate bestimmst. Sie sind kein Ersatz für bibliografische Indizien.
