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Einführung in Coiled-Cord-Knöpfe
Coiled-Cord-Knöpfe entstehen aus einer Spirale aus Gimp-Kordel, die mit Deckenstichen (Blanket Stitch) fixiert wird. Das Ergebnis ist eine dekorative Scheibe, die du auf eine Knopfform aufspannst und hinten schließt – robust genug für den Einsatz, fein genug für Couture-Details.

Warum das funktioniert: Die Gimp-Kordel besitzt einen Kern aus mehreren Fäden, der mit einem feinen Faden rechtwinklig umwickelt ist. Diese Struktur gibt Halt, ohne zu sperrig zu werden. Im Video wird eine eher steife Gimp genutzt – das erleichtert die Kontrolle beim Wickeln und zeigt die Stiche klar.
Profi-Tipp: Wenn du Maschinenstickerei liebst, passen handgemachte Coiled-Knöpfe hervorragend als haptische Highlights zu modernen Projekten – auch wenn du mit magnetisch Stickrahmen for embroidery arbeitest.
Materialien und Werkzeuge sammeln
Für den Einstieg brauchst du:
- Gimp-Kordel (steif oder weich – beides geht, steif ist am Anfang einfacher)
- Perlgarn (Perle Cotton) in Größe 8 als Zierfaden
- Eine Nadel (ideal stumpf; im Video kommt eine lange Hook Needle zum Einsatz)
- Eine Knopfform (Button Mold) – oval oder rund; auch gepolsterte Form oder ein normaler Kunststoffknopf funktionieren
- Schere, optional Textilkleber, ggf. ein kleines Stück Tape
Die Materialien im Überblick machen Lust auf den Start – und helfen dir, Größen besser abzuschätzen.

Achtung: Längere Fadenlängen sind praktisch, aber knicken gerne. Plane kleine Pausen ein, lass die Nadel kurz hängen und entdrehe den Faden.
Gimp verstehen: Aufbau und Griff
Gimp wirkt wie eine kleine technische Wunderleitung: ein gedrehter Kern, umwickelt von feinstem Faden – manchmal mit einem Hauch Metallfaden für Glanz. Diese Bauweise sorgt dafür, dass die Kordel formstabil bleibt, sich aber noch führen lässt.

Zur Veranschaulichung wird die Gimp im Video sogar aufgedröselt: Du siehst Kern und Umwicklung – so verstehst du, warum die Kordel die Spirale trägt und der Deckenstich gut greift.

Aus den Kommentaren: Eine Leserin fragte nach der Gimp-Größe. Für ca. 30-mm-Knöpfe empfiehlt sich eine 2-mm-Gimp; 1 mm oder 0,5 mm gehen ebenfalls, führen aber zu kleineren Knöpfen oder erfordern mehr Runden.
Kurzcheck – Hast du alles?
- Gimp-Kordel bereitgelegt?
- Perlgarn Size 8 eingefädelt?
- Passende Nadel (stumpf/lang) und Schere parat?
- Knopfform zum Vergleich in Reichweite?
Schritt-für-Schritt: Dein erster Coiled-Cord-Knopf
1) Mitte aufbauen: das Eyelet
Fädle eine längere Perlgarn-Länge ein – eine längere Nadel erleichtert hier die Führung.

Lege die Gimp so, dass zwei Segmente eng beieinanderliegen, und lass am Anfang ein kurzes Stück stehen, das du gut greifen kannst.

Nun arbeitest du Deckenstiche, um die beiden Gimp-Schenkel zusammenzufassen. Die Kante des Deckenstichs wird zur sichtbaren „Rippe“ oben auf der Spirale – das gibt dem späteren Muster Rhythmus.

Wichtig: Nach den ersten Stichen darfst du die Gimp vorsichtig nachziehen, damit das Zentrum wirklich klein und fest wird. Am Ende dieses Abschnitts steht ein feines, geschlossenes Mittelöhrchen – deine exakte Mitte.

Achtung: Unruhige Spannung lässt das Zentrum fransig wirken. Halte die Stiche gleichmäßig straff, aber nicht so fest, dass die Gimp plattgedrückt wird.
2) In die Fläche: spiralförmig über die Vorderseite
Setze die Spirale fort, indem du die Nadel durch die bereits entstandene Deckenstich-Rippe führst und neue Deckenstiche legst. Dabei darf ein schmaler Streifen der Gimp sichtbar bleiben – das ist ausdrücklich gewollt und prägt den Coiled-Look.

Eine etwas steifere Gimp will manchmal „überredet“ werden, der Kurve zu folgen. Halte die Scheibe so flach wie möglich, jede neue Windung schmiegt sich direkt an die vorherige. In breiter werdenden Spiralbereichen helfen doppelte Stiche, die Abstände auszugleichen.
Profi-Tipp: Wenn dich das zentrale Gimp-Ende beim Halten stört, kannst du es später kürzen – am besten erst dann, wenn ringsum schon Stabilität entstanden ist. Ein winziger Tropfen Kleber verhindert das Aufdröseln.

Vergleiche regelmäßig mit deiner Knopfform: Ziel ist eine flache, gleichmäßig gewachsene Scheibe, die die Vorderseite vollständig bedeckt.

Hinweis für Maschinenstickerinnen: Kombiniere deine handgearbeiteten Knöpfe mit Projekten, die du z. B. mit bernina magnetisch Stickrahmen spannst – die Texturen ergänzen sich großartig.
3) Über die Kante: Rücken schließen und sichern
Sobald die Fläche sitzt, wanderst du mit der Gimp kontrolliert über die Kante nach hinten. Drehbewegungen helfen, das überschüssige Material zu bändigen; ein kleines Stück Tape kann kurzzeitig fixieren, bis die ersten Rückseitenstiche greifen.

Jetzt arbeitest du mehrere Runden reine Deckenstiche entlang des Randes – ohne zusätzlich neue Gimp sichtbar zu lassen. Ziel: Die Vorderseite bleibt ruhig, die Gimp wird hinten eingefasst und nach innen gezogen.

Wenn dein Perlgarn zur Neige geht, wechsle auf der Rückseite: einen kleinen Knoten setzen, Faden neu ansetzen und weitersticken. Arbeite von hinten, halte mit dem Daumen leichten Zug auf der Gimp, damit die Stiche die Kante wirklich eng umschließen.

Achtung: Beim Arbeiten mit Metallic-Garn brauchst du kürzere Fadenlängen – Metall nutzt sich schneller ab. Ziehe ggf. öfter neu ein, statt einen zu langen Abschnitt zu riskieren.
Profi-Tipp: Zum Schließen der Rückseite kannst du „Abnahmen“ setzen, indem du gelegentlich eine Schlaufe überspringst und in die nächste einstichst – so verkleinert sich die Öffnung sauber, ohne dass die Stiche zu mikroskopisch klein werden.

Zum finalen Schließen genügt ein Wechsel auf einfache „Schlaufstiche“ durch die vorhandenen Schlaufen – anziehen, und die Öffnung schließt. Ein kleiner Knoten sichert alles.
Kurzcheck – Sitzt alles?
- Vorderseite: flach, regelmäßige Spiralstruktur?
- Kante: eng gefasst, keine Lücken?
- Rückseite: Öffnung sauber geschlossen, Fadenenden gesichert?
Tipps für Perfektion und gleichmäßige Ergebnisse
- Gleichmäßige Spannung: Halte den Faden mit konstanter, moderater Spannung. Zu locker lässt Musterlinien verschwimmen, zu stramm drückt die Gimp flach.
- Flache Scheibe: Strecke die Spirale nach jeder Runde kurz mit den Fingern, damit sie plan bleibt.
- Platzierung prüfen: Lege das Werk regelmäßig auf die Knopfform – lieber einmal mehr kontrollieren als später korrigieren.
- Deckenstich-Rippe als Leitsystem: Die sichtbare Kante aus Deckenstichen ist dein „Gleis“ für die nächste Runde. Nutze sie, um gleichmäßige Abstände zu halten.
- Fadenpflege: Bei Verdrillung Nadel baumeln lassen, statt mit Gewalt weiterzuziehen.
Achtung: Weiche Gimp wirkt sinnlich und flexibel, kann aber Stiche weniger zuverlässig halten. Arbeite sorgfältig und kontrolliere häufiger.
Aus den Kommentaren: Die Assoziation zu kleinen, gecoilten Körbchen passt – das spiralförmige „Bauen“ ist verwandt. Auch die Idee, die Knöpfe als dekorative Elemente in einem Halsband zu nutzen, ist charmant und naheliegend.
Für alle, die parallel mit Maschinenstickerei arbeiten: Handknöpfe sind wunderschöne Akzente zu Projekten, die du mit magnetisch Stickrahmen for brother aufspannst – oder mit snap hoop monster for bernina arbeitest, wenn du häufig neu positionierst.
Kreative Varianten und Projekte
- Farbdialoge: Gleiche Gimp, anderes Perlgarn – schon verändert sich der Ausdruck drastisch. Der Kontrast zwischen Kordelglanz und matter Stickfaser sorgt für Tiefe.
- Feine Garne: Mit sehr feinem Faden entsteht ein feinstrukturierter Effekt, den die Videomacherin als „orneau“-Anmutung beschreibt – ideal für Couture-Details.
- Metallic-Akzente: Glänzende Fäden bringen Licht ins Muster, verlangen aber kurze Arbeitslängen und behutsames Führen.
- Formenspiele: Runde Form? Oval? Ein klassischer Kunststoffknopf als Formträger? Alles möglich – Hauptsache, die Scheibe bedeckt die Vorderseite, bevor du die Kante fasst.
- Shank-Option: Auf der Rückseite lässt sich eine gewebte Öse anbringen, wenn du eine bewegliche Aufhängung bevorzugst.
Profi-Tipp: Setze Serienknöpfe in abgestuften Farbtönen entlang einer Jackenleiste – das Auge wandert über die Spirale, die Farbe führt. Wer mit brother Stickrahmen arbeitet, kann passende Stickmotive in derselben Farbskala vorbereiten.
Und wenn du mit unterschiedlichen Maschinen arbeitest: Handknöpfe harmonieren großartig mit Setups, die z. B. janome magnetisch Stickrahmen nutzen – oder wenn du mit mighty hoops for brother zügig umspannst. Wer auf Baby Lock näht, kombiniert die Knöpfe mit Projekten, die auf babylock magnetisch Stickrahmen aufgespannt wurden.
Fazit
Coiled-Cord-Knöpfe verbinden traditionelle Technik und modernes Design. Mit Gimp-Kordel, Perlgarn Size 8 und sauber gesetzten Deckenstichen wächst aus einer kleinen Spirale ein exquisiter Knopf – plan auf der Front, sicher geschlossen am Rücken. Das Video zeigt die komplette Reise: vom Eyelet über die flache Scheibe bis zur straffen Rückseite – inklusive Fadenwechsel, Kantenführung und Abnahmen.
Mit etwas Übung wirst du schneller, deine Abstände werden ruhiger, und du entwickelst ein Gefühl für Material und Form. Genau dort beginnt die Freiheit: Farbe wechseln, Gimp-Charakter variieren, Metallic akzentuieren – und deine Knöpfe werden zu unverwechselbaren Signaturen deiner Arbeit.
