Table of Contents
- Video & Überblick
- Was du lernen wirst
- Einführung: Was ist Shirring?
- Material & Werkzeug
- Vorbereitung von Stoff & Maschine
- Shirring nähen: Schritt für Schritt
- Finish: Dämpfen statt Bügeln
- Kurzcheck: Funktioniert dein Shirring?
- Troubleshooting: Häufige Fehler beheben
- Aus den Kommentaren: Praktische Antworten
- Profi-Tipps & Ideen
Video ansehen: HOW TO SEW SHIRRING Sewing Tutorial von Studio Carolina Sheare
Shirring – auch elastisches Smoken – macht Oberteile, Kleider und Bündchen komfortabel und anpassungsfähig. Dieses Tutorial zeigt die Methode so klar, dass du nach wenigen Testnähten startklar bist. Wir folgen der Video-Logik: markieren, Spule per Hand aufwickeln, lange Geradstiche nähen, dämpfen – fertig.

Was du lernen wirst
- Welche Materialien du brauchst und warum leichte bis mittelschwere Stoffe am besten funktionieren.
- Wie du 1-cm-Abstände markierst und dadurch die Elastizität steuerst.
- Wie du den Gummifaden korrekt per Hand auf die Spule wickelst – mit sanfter Spannung.
- Wie du nähst: erster/letzter Rückstich, dazwischen Reihen zügig im Pivot nähen.
- Wie du durch Dampf das Ergebnis gleichmäßiger und schöner machst – ohne den Gummi zu schmelzen.
Einführung: Was ist Shirring? Shirring ist eine Nähtechnik, bei der ein elastischer Unterfaden den Stoff kräuselt. Du nähst also ganz normal mit einem nicht-elastischen Oberfaden – die Magie passiert durch den Gummifaden in der Spule. Das Ergebnis ist dehnbar, bequem und ideal für körpernahe Partien wie Mieder, Ärmelabschlüsse oder Taillen.
Profi-Tipp Beginne mit einem kleinen Probeläppchen aus demselben Stoff. So findest du schnell die richtige Stichlänge und ob die Unterfadenspannung passt, ohne am Hauptprojekt zu riskieren. magnetisch Stickrahmen
Material & Werkzeug Leichte bis mittelschwere Stoffe reagieren am besten auf Shirring. Dazu benötigst du:
- Elastikfaden (schmaler Gummifaden)
- Normales Nähgarn (Oberfaden)
- Lineal und hitzelöschbaren Stift/Marker
- Nähmaschine und Schere
- Optional: Dampfstation oder Bügeleisen mit kräftigem Dampf


Achtung Der im Video genutzte Marker ist hitze-reaktiv: Die Linien verschwinden beim Dämpfen. Teste das auf einem Reststück, falls dein Stift anders reagiert.
Vorbereitung von Stoff & Maschine Markierungen anlegen Markiere parallele Nählinien im Abstand von ca. 1 cm. Je mehr Reihen, desto stärker der Kräuseleffekt – und desto mehr Gummifaden verbrauchst du. Achte auf gerade Linien; ein Lineal hilft.

Handspulen der Spule Wickle den Gummifaden per Hand auf die Spule. Wichtig: nicht straffziehen. Zu viel Spannung nimmt dem Faden die Elastik und verhindert den Effekt. Fülle die Spule nicht bis zum Rand; so dreht sie leichter im Greifer. Setze die Spule wie gewohnt ein und prüfe, ob sie sauber abläuft.



Ober- und Unterfaden einfädeln Oben normales Nähgarn einfädeln, unten liegt der Gummifaden. Ziehe den Unterfaden wie gewohnt hoch. Jetzt ist oben Nicht-Elastik, unten Elastik – genau so soll es sein.


Hinweis zur Maschine Im Video wird ein Geradstich genutzt, mit langer Stichlänge (maximal oder nahe max; im Beispiel funktioniert 4 sehr gut). Da jede Maschine anders reagiert, ist ein Test auf Reststoff Pflicht.
Shirring nähen: Schritt für Schritt Maschineneinstellungen
- Stichart: Geradstich
- Stichlänge: lang (z. B. 4 oder nahe Maximum)
- Vorab: Probestück nähen und Ergebnis beurteilen

Schrittfolge beim Nähen
- Erste Reihe mit Rückstich beginnen, damit der Gummi gesichert ist.
- Bis ans Reihenende nähen, dann kurz über die Stoffkante hinaus.
- Nähfuß anheben, Stoff pivotieren, auf der nächsten markierten Linie neu ansetzen – ohne Rückstich.
- So Reihe für Reihe fortsetzen; am Ende der allerletzten Reihe wieder mit Rückstich sichern.
- Fäden auf Maß zurückschneiden.



Kurzcheck
- Bildet der Stoff sichtbar Kräusel? Dann greift der Gummifaden.
- Sind die Reihen gleichmäßig? Kleine Unregelmäßigkeiten glättet später der Dampf.
- Sitzt der Unterfaden auf der linken Stoffseite? Das gehört so.
Finish: Dämpfen statt Bügeln Stelle dein Bügeleisen auf maximalen Dampf. Halte es einige Zentimeter über das Gestrick – nicht auflegen! Der Dampf richtet die Kräusel gleichmäßig aus und löscht hitzeaktive Markierungen. Direktes Bügeln kann den elastischen Faden schmelzen; also wirklich nur schweben lassen.


Achtung Elastikfaden besteht aus Kunststoff. Direkter Kontakt mit einer heißen Sohle kann das Shirring ruinieren.
Troubleshooting: Häufige Fehler beheben
- Kein oder zu wenig Kräuseleffekt: Prüfe, ob du die Spule wirklich per Hand und mit sanfter Spannung gewickelt hast. Zu straff gewickelt? Spule neu, lockerer. Passe ggf. die Oberfadenspannung leicht an und teste verschiedene lange Stichlängen.
- Unregelmäßiges Kräuseln: Dämpfen hilft oft schon. Ansonsten auf geradlinige Markierungen und gleichmäßiges Führen achten.
- Fadenrisse/Verknoten: Maschine neu einfädeln, auf sauberes Spulenlegen achten, Spannungen kontrollieren.
- Reißverschluss an Shirring: Die Creatorin zeigt in einem separaten Video das Einnähen eines nahtverdeckten Reißverschlusses in Shirring; ein zweites Video mit Sandwich-Methode ist in Arbeit.
- Shirring an fertigem Kleid ersetzen: Das geshirrte Panel aus dem Kleid heraustrennen, separat neu shirrern, dann wieder einnähen – direkt im fertigen Teil shirrern liefert kaum saubere Ergebnisse.
Aus den Kommentaren: Praktische Antworten
- Reihenfolge bei Röcken/Oberteilen: Erst Panels shirrern, dann Seitennähte schließen – so bleibt alles gesichert.
- Auf welcher Seite nähen? Auf der rechten Stoffseite nähen; Gummifaden liegt als Unterfaden links.
- Fadenspannung: Zunächst Standardspannung testen. Wenn das Ergebnis nicht stimmig ist, schrittweise leicht lockern oder erhöhen.
- Reißverschluss & Shirring: Verweis auf das Adore-Dress-Tutorial der Creatorin mit Zeitstempel; weiteres Video angekündigt.
Profi-Tipp Mehr Reihen = mehr Elastik und dichterer Look. Plane die benötigte Breite mit ein und rechne damit, dass der Stoff um etwa 40–50 % schrumpfen kann – je leichter der Stoff, desto stärker. Ein Probestück liefert die zuverlässigsten Zahlen.
Ideen & Anwendungen
- Sommerkleider mit geshirrtem Oberteil
- Dehnbare Ärmelbündchen statt Gummibandkanal
- Bequeme Taillenabschlüsse an Röcken
- Mix aus Shirring und glatten Partien für interessante Silhouetten
Verwandte Hinweise für Maschinen-Fans Auch wenn Shirring eine Nähtechnik ist: Viele von euch kombinieren Nähen und Sticken im Atelier. Wer mit Zubehör herumprobiert, stolpert vielleicht über Markenbegriffe. Wichtig: Diese sind für Shirring nicht nötig – aber wer parallel stickt, kennt sie eventuell:
- Manche schwören bei Bernina auf magnetische Lösungen im Stickbereich wie bernina magnetisch Stickrahmen – für Shirring irrelevant, aber beim Sticken praktisch.
- Arbeitest du mit einer Kombimaschine? Dann liest du vielleicht über brother Näh- und Stickmaschine. Shirring klappt auch hier mit Geradstich und Handspule.
- Generell kursiert oft der Begriff magnetisch Stickrahmen im Stickkontext; fürs Shirring brauchst du lediglich Nähfuß, Geradstich und Gummifaden.
- Wenn du Baby Lock für Stickprojekte nutzt, begegnet dir der Begriff babylock Stickrahmen. Fürs Shirring bleibt die Vorgehensweise aus diesem Guide gleich.
- Janome-Fans kennen den Ausdruck janome Stickmaschine. Das Prinzip ist universell: langer Geradstich, Gummi in der Spule, Dampf zum Ausgleich.
- Überall liest man von mighty hoops – reine Stickrahmenhelfer, für Shirring nicht erforderlich.
- Wer tiefer in Stickzubehör geht, stolpert über Stickmaschine Stickrahmen; beim Shirring zählt dagegen sauberes Markieren, Handspule und Dampf.
Sicherheits-Reminder
- Niemals direkt über das Shirring bügeln: Schmelzgefahr für den elastischen Faden.
- Immer einen Test auf Reststoffen durchführen, bevor du am Projekt nähst.
Fazit Mit sauber gesetzten Markierungen, sanft von Hand gewickelter Spule, langer Stichlänge und einem Hauch Dampf erreichst du gleichmäßiges, elastisches Shirring. Das Verfahren ist robust und überraschend schnell – ideal für bequeme, figurfreundliche Schnitte.
