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1 Primer: Was dieses Projekt leistet
Diese Untersetzer (auch als kleine Topfuntersetzer nutzbar) werden vollständig im Stickrahmen gefertigt. Du erhältst eine saubere, geschlossene Kante durch Satinstich und einen dekorativen E-Stich-Abschluss. Das Projekt ist besonders gut geeignet, um Stoffreste zu verwerten und individuelle Geschenke in kurzer Zeit zu realisieren.

Was du erwarten kannst:
- Ein stabiles Finish dank mehrfacher Fixier- und Abschlussnähte.
- Saubere Kanten, weil wasserlösliches Vlies nach dem Sticken entfernt wird.
- Flexible Optik: Das Gingham-Karomuster entsteht durch drei Farbabstufungen (hell, mittel, dunkel).
Was nicht Teil dieses Projekts ist: Es werden keine spezifischen Maschinenparameter wie Geschwindigkeit oder Fadenspannung vorgegeben (im Video nicht genannt). Ebenso wird kein bestimmtes Maschinenmodell benannt. Ein Stickrahmen ist selbstverständlich nötig, doch weitergehende Spezialrahmen sind nicht erforderlich (und werden nicht gezeigt).

Achtung Themenmix: Im Video werden passende Platzsets gezeigt, die die Optik ergänzen. Eine separate Anleitung dafür ist im vorliegenden Material nicht enthalten; in den Kommentaren wurde nach einem Placemat-Video gefragt, aber darauf gibt es hier keine konkrete Antwort (siehe Abschnitt 7).
1.1 Für wen ist das sinnvoll?
- Für Einsteigerinnen und Einsteiger, die ein schnelles Erfolgserlebnis suchen.
- Für alle, die ihre Stoffreste stilvoll verwerten möchten.
- Für Geschenkprojekte mit saisonalen oder thematischen Farbkombinationen (im Video: Rot-Weiß-Blau als 4th-of-July-Thema).

1.2 Wann lieber nicht?
- Wenn du starre Materialvorgaben oder exakte Stichparameter brauchst – diese sind nicht spezifiziert.
- Wenn du ausschließlich ohne wasserlösliches Vlies arbeiten möchtest: Mit Ausreißvlies geht es zwar, aber es können weiße Reste in den Stichen zurückbleiben.
2 Vorbereitung: Materialien, Größen & Farbwahl
Du benötigst nur wenige Dinge, die du wahrscheinlich bereits im Nähzimmer hast.
2.1 Stoffe für Ober- und Rückseite
- Quadratische Stoffstücke, auf die gewünschte Untersetzergröße zugeschnitten.
- Optional zusätzliche Lage für mehr Stand: eine Stofflage oder ein festeres Material – etwas kleiner zuschneiden, damit es später an der Kante nicht hervorblitzt.
- Für eine wasserfeste Rückseite kannst du Stoffe mit Beschichtung, Korkstoff oder eine stabile Plastikeinlage verwenden (ähnlich wie für Reißverschlusstäschchen).
Hinweis: Im gezeigten Projekt wurde eine stabile Kunststofflage in die Rückseite integriert, um Feuchtigkeit abzuweisen.

2.2 Vlies: wasserlöslich vs. ausreißbar
Empfohlen wird wasserlösliches Vlies (im Video als „Vilene“ benannt), und zwar doppelt gelegt. Das sorgt für saubere Kanten beim Auswaschen. Ausreißvlies ist möglich, hinterlässt aber oft weiße Restchen in den Stichen – das kann den Look beeinträchtigen.
Profi-Tipp: Zwei Lagen wasserlösliches Vlies ergeben eine stabilere Basis als nur eine Lage; die Kanten werden definierter.
2.3 Garn und Farben für den Gingham-Effekt
Das Gingham-Muster lebt von drei Abstufungen einer Farbe: hell, mittel, dunkel. Du kannst bei einer Farbfamilie bleiben (drei Blautöne oder drei Rottöne), oder du kombinierst farblich frei – etwa Gelb mit Pink und einem Hauch Orange. Wichtig ist, die drei Intensitäten klar zu unterscheiden, damit das Karomuster plastisch wirkt.
Kurzcheck
- Drei Garnabstufungen bereitgelegt?
- Rückseitenmaterial nach Wunsch (wasserfest) zugeschnitten?
- Zusätzliche Stützlage (falls gewünscht) etwas kleiner als die Zielgröße zugeschnitten?
2.4 Rahmengrößen und Dateien
Zum Projekt gehören Dateien für mehrere Rahmenformate: 4×4, etwas größer als 4×4, 5×5, 6×6 und 7×7 Inch. Wer 7×10 oder 7×12 Inch nutzt, arbeitet die Untersetzer in mehreren Rahmenläufen; mit größeren Rahmen lässt sich mehr auf einmal platzieren (im Video wird allgemein von mehreren „Hoopings“ bei kleineren Rahmen gesprochen).

Hinweis: Es werden keine exakten Stückzahlen pro Rahmen oder Nadelanzahl genannt; arbeite in der für deinen Rahmen passenden Datei.
2.5 Was wird ausdrücklich nicht verwendet?
Im Tutorial kommen keine Spezialrahmen oder externen Einspannhilfen vor; das Einspannen erfolgt klassisch mit zwei Lagen wasserlöslichem Vlies. Es wird z. B. kein Magnetrahmen gezeigt, und auch keine Positionierstation.
Checkliste Vorbereitung
- Oberstoff(e) und Rückseite zugeschnitten.
- Optional: zusätzliche Stützlage kleiner zugeschnitten.
- Zwei Lagen wasserlösliches Vlies bereitgelegt.
- Drei Garnabstufungen ausgewählt.
- Dateien für dein Rahmenformat geladen.
3 Setup: Einspannen & Startstiche
Der Ablauf beginnt am Rahmen – sauber vorbereitet vermeidest du spätere Korrekturen.
3.1 Zwei Lagen wasserlösliches Vlies einspannen
Spanne das Vlies straff und faltenfrei ein. Zwei Lagen erhöhen die Stabilität, sodass die Kanten später definierter ausfallen.

Achtung Wenn das Vlies zu locker sitzt, können Satinstich und E-Stich die Kante wellen. Straff einspannen, aber nicht überziehen: Das Vlies darf nicht reißen.
3.2 Platzierungsstich auf Vlies
Starte den ersten Stickschritt direkt aufs Vlies – diese Naht zeigt, wo du den Oberstoff platzierst.

3.3 Oberstoff auflegen und fixieren
Lege den Oberstoff deckungsgleich über die Platzierungsnaht. Ein Hauch temporärer Sprühkleber (z. B. 505) verhindert Verrutschen, ohne das Vlies zu durchfeuchten.
Kurzcheck
- Vlies straff?
- Platzierungsnaht sauber gestickt?
- Oberstoff ohne Falten fixiert?
4 Ablauf: In-the-Hoop Schritt für Schritt
Hier folgt der vollständige Prozess mit Soll-Ergebnissen – so kannst du nach jedem Schritt prüfen, ob alles passt.
4.1 Design sticken bis zur Zickzack-Fixiernaht
Stickle das Gingham-Design, bis die Zickzack-Naht ansteht. Diese Naht dient als Fixierung aller Lagen, daher bereitest du jetzt die Rückseite vor.

Erwartetes Ergebnis: Deutliches, gleichmäßiges Karomuster; keine Falten unter dem Oberstoff.
4.2 Rückseite (und wasserfeste Lage) von unten auflegen
Nimm den Rahmen aus der Maschine. Lege die Rückseite links auf links an die Unterseite des Rahmens. Wenn du eine wasserfeste Lage planst (Kunststoff, Korkstoff o. Ä.), kommt sie mit dazu. Achte darauf, dass die Materialien alle Sticklinien komplett abdecken.

Achtung Die zusätzliche Lage für mehr Stand muss etwas kleiner zugeschnitten sein, sonst blitzt sie an der fertigen Kante hervor.
4.3 Zickzack-Fixiernaht sticken
Setze den Rahmen wieder ein und sticke die Zickzack-Naht. Sie fasst Ober- und Rückseite (plus ggf. Einlage) zusammen.
Kurzcheck
- Sitzt die Rückseite glatt, ohne Blasen?
- Zickzack-Naht getroffen und gleichmäßig?
4.4 Überschüsse knapp zurückschneiden
Nimm den Rahmen wieder ab und schneide auf Vorder- und Rückseite die überstehenden Stoffe knapp an der Fixiernaht zurück. Saubere, kurze Schnitte ergeben die besten Kanten.

Profi-Tipp Nutze eine scharfe Schere mit schlanker Spitze, um knapp an der Naht zu schneiden, ohne in das Vlies oder die Stiche zu geraten.

4.5 Satinkante und E-Stich sticken
Setze den Rahmen ein, sticke die Satinkante und anschließend die dekorative E-Stich-Runde. Die Kombination sorgt für ein glattes, professionelles Finish und einen hübschen Abschluss.

Erwartetes Ergebnis: Eine geschlossene, dichte Satinkante ohne Aussetzer; der E-Stich liegt sauber an und ist gleichmäßig.
Checkliste Ablauf
- Zickzack-Naht sauber?
- Stoffkanten überall knapp zurückgeschnitten?
- Satinkante dicht und gleichmäßig?
- E-Stich als dekorativer Abschluss sauber gestickt?
5 Qualitätskontrolle: Kanten, Schnitt & Sauberkeit
Die letzten Handgriffe bestimmen, wie „fertig“ der Untersetzer wirkt.
5.1 Entnahme und Vlies entfernen
Nimm den Untersetzer aus dem Rahmen. Schneide das sichtbare wasserlösliche Vlies rundum zurück. Kleine Reste löst du mit einem feuchten Tuch oder Wattestäbchen an; bei Bedarf kannst du den Untersetzer auch kurz auswaschen.

Achtung Nicht zu stark rubbeln: Der feuchte Satinstich ist empfindlicher. Lieber kurz ruhen lassen und erst dann bügeln.
5.2 Trocknen und bügeln
Lass das Stück vollständig trocknen und bügle es anschließend glatt. Jetzt sollten die Kanten definiert, die Fläche plan und die Stiche satt wirken.

Kurzcheck
- Keine sichtbaren Vlierreste?
- Kante gleichmäßig, keine „Zacken“ vom Schneiden?
- Oberfläche plan und glatt?
6 Ergebnis & Pflege
So sieht ein gelungenes Ergebnis aus:
- Gleichmäßiges Gingham-Muster mit klaren Überlagerungen der drei Farbabstufungen.
- Satte Satinkante mit sauber anschließender E-Stich-Zierlinie.
- Rückseite ordentlich eingefasst; optional wasserfest und abwischbar.
Pflegehinweise
- Restliches wasserlösliches Vlies verschwindet bei Kontakt mit Feuchtigkeit – kurze Handwäsche oder punktuelles Anfeuchten reicht meist aus.
- Nach dem Trocknen von links bügeln, um Glanzstellen zu vermeiden.
Einsatzmöglichkeiten
- Untersetzer für Gläser und Tassen.
- Kleine Topfuntersetzer, wenn genügend stabile Schichten verarbeitet wurden (im Video als „small potholders“ erwähnt; beachte die Wärmeentwicklung und teste vorsichtig).
7 Troubleshooting & Aus den Kommentaren
Hier findest du typische Beobachtungen aus dem Projekt, ergänzt um Hinweise aus den Kommentaren.
7.1 Häufige Symptome und Lösungen
- Kante wirkt fransig: Vermutlich nicht knapp genug an der Zickzack-Naht zurückgeschnitten. Lösung: Nachtrimmen, dabei die Fixiernaht nicht verletzen.
- Weiße Pünktchen in den Stichen: Das passiert eher mit Ausreißvlies. Lösung: Auf wasserlösliches Vlies umsteigen und gründlich auswaschen bzw. anfeuchten.
- Wellen an der Kante: Vlies war zu locker eingehängt oder Material hat sich verschoben. Lösung: Straff einspannen, Oberstoff mit minimalem Sprühkleber fixieren, Stofflagen glatt ausrichten.
- Ecken sind nicht gleichmäßig rund: Beim Zurückschneiden in kleinen Segmenten arbeiten und Scherenspitze dicht an der Naht führen.
7.2 Aus den Kommentaren
- Nachfrage zu passenden Platzsets: In den Kommentaren wird nach einem eigenen Video/Link für das Placemat gefragt, eine Antwort liegt hier nicht vor. Inhalte zu Platzsets sind in dieser Anleitung daher nicht enthalten.
- Thema Tonspur/Erzählerstimme: Es wird angemerkt, dass die Stimme vermisst wurde; die Autorin erklärt, dass an einer klareren Vertonung gearbeitet wird, nachdem manche Zuschauer Akzent/Lautstärke als ablenkend empfanden. Gleichzeitig gibt es positives Feedback zur Stimme – die Rückkehr einer Tonspur ist also in Aussicht.
7.3 Klarstellungen zu Werkzeugen
Im Video werden keine Spezialrahmen eingesetzt. Wenn du in deinem Atelier mit anderen Systemen arbeitest, gilt: Diese Anleitung bleibt auf den gezeigten Grundprozess fokussiert. So wird z. B. kein Magnetrahmen für Stickmaschine demonstriert, und auch keine zusätzliche hoop master Einspannstation – das Vorgehen klappt mit dem normalen Rahmen und wasserlöslichem Vlies. Ebenso wird kein Klemmrahmen genutzt; die Stofflagen werden schlicht mit einer Zickzack-Naht fixiert.
Hinweis zu Maschinentypen: Es wird kein Modell genannt. Entsprechend ist auch kein spezifisches System wie Magnetrahmen für brother Teil des Ablaufs, und es gibt keinen Hinweis auf ein bestimmtes Mehrnadel-Modell wie brother pr 680w. Diese Anleitung bleibt modell-agnostisch.
7.4 Erwartungsmanagement bei Zubehör
Manche Ateliers nutzen weitere Rahmensysteme. Für dieses Projekt ist das nicht nötig. Falls du dennoch mit eigenen Lösungen arbeitest, teste sorgfältig auf Restabstände zur Satinkante. Ein Magnetrahmen kann Stofflagen zwar bequem halten, ist hier aber nicht erforderlich. Ebenso wird kein markenspezifisches Set wie mighty hoop Magnetrahmen gezeigt – die gezeigte Methode funktioniert ohne Spezialzubehör.
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Abschließender Kurzcheck
- Zwei Lagen wasserlösliches Vlies?
- Platzierungsstich → Oberstoff mit leichtem Sprühkleber fixiert?
- Vor Zickzack-Naht Rückseite (ggf. mit wasserfester Lage) untergelegt?
- Überstände rundum sehr knapp zurückgeschnitten?
- Satinkante + E-Stich ohne Aussetzer?
- Vlies sauber entfernt, getrocknet, gebügelt?
Damit bist du startklar für eine ganze Serie in unterschiedlichen Farbthemen – vom klassischen Rot-Weiß-Blau über pastellige Frühlingsmischungen bis zu kräftigen Herbsttönen.
