Table of Contents
- Kurz reingeschaut: Video, Ziele und Setup
- Die Maschine verstehen: Steuerung, Köpfe und Drehzahlen
- Sicherheit zuerst: Design tracen und korrekt platzieren
- Gehör schützen: Lautstärke und PPE am Start
- Wenn der Faden aus ist: Spule vorbereiten
- Neu einfädeln: Durch die Führung bis nach vorn
- Spannung aufbauen: Obere und untere Tensioner
- Take-up-Arm und Nadel: Der letzte Fadenlauf
- Caps einspannen: Sauber, zentriert, straff
- Maschine in Aktion: Stiche, Tempo, Präzision
- Ergebnis: Vom Blank zur fertigen Kappe
- Kurzcheck: Vor jedem Start
- Profi-Tipp: Saubere Schnitte, saubere Stiche
- Achtung: Kollisionen und Gehörschutz
- Troubleshooting & Community-Hacks
- Aus den Kommentaren: Antworten aus der Praxis
Video ansehen: „How We Embroider Everything: From Blank Hats to Finished Products“ von Strange Planet Printing
Wer industriell Caps stickt, weiß: Präzision und Sicherheit entscheiden über Qualität – und Downtime. Dieses Video zeigt den kompletten Workflow auf einer Barudan-Mehrkopfmaschine: vom Design-Setup über den Trace-Check bis zum frischen Einfädeln nach einer leeren Spule.

Worum es geht – kurz und knackig
- Den Maschinen-„Brain“-Workflow verstehen: digitalisierte Datei laden, Position und Grenzen prüfen.
- Sicher tracen: Warum der Laserweg und „ein Finger Luft“ vor Metallteilen Leben retten – und Köpfe.
- Einfädeln ohne Drama: Frischen Schnitt setzen, durch die Führung bis zur Nadel arbeiten.
- Kappen sauber einspannen und mit Gehörschutz sicher produzieren.
Die Maschine verstehen: Steuerung, Köpfe und Drehzahlen Das Herzstück ist das Steuerpult – hier wird die digitalisierte Datei geladen, die exakt vorgibt, wie die Maschine sticht. Der Operator beschreibt die Anlage als „massive Plotter“-Anordnung mit sechs Köpfen und je 15 Nadeln pro Kopf. Je nach Job läuft sie grob zwischen 400 und 1100 U/min, typische Sequenzen im Video bei rund 900 U/min.

Die Crucial-Facts für deinen Workflow:
- Digitisierte Datei = die Landkarte für jeden Stich.
- 6 Köpfe × 15 Nadeln = hohe Ausbringung bei identischer Reproduktion.
- Drehzahlfenster 400–1100 U/min – realistisch laut, daher PPE.
Profi-Tipp Nicht jede Cap, nicht jedes Design und nicht jeder Faden verhält sich identisch. Starte konservativ und erhöhe die Drehzahl erst, wenn Trace-Check und erste Stiche sauber laufen. So vermeidest du Ausschuss frühzeitig.
Sicherheit zuerst: Design tracen und korrekt platzieren Bevor die erste Naht gesetzt wird, kommt der wichtigste Schritt: Tracen. Der Laser markiert die Nadelposition, der Kopf fährt den Außenrahmen des Motivs ab. Ziel: Sicherstellen, dass das Design im Stickbereich des Kappenrahmens bleibt und keine Kollision mit der Metallhalterung droht.

Im Video sieht man den Laser auf einer eingespannten Cap – zentriert, mittig auf Kopf 1, und die Platzierung „einen Finger“ über dem Metallbracket. Das ist der Sicherheitsabstand, der verhindert, dass die Nadel beim Drehen in Metall fährt.

Achtung Ein Crash kann Nadeln und Nadelarme verbiegen und im Worst Case den kompletten Kopf lahmlegen. Tracen ist daher nicht optional – es ist deine Versicherung gegen Stillstand.

Gehör schützen: Lautstärke und PPE am Start Wenn die Maschine mit ca. 900 U/min tuckert, ist sie „loud as balls“, wie der Operator ehrlich sagt. Deshalb: Gehörschutz rein. Konkret werden 32 dB Ohrstöpsel getragen – sonst droht langfristig Hörschaden.

Kurzcheck: Vor jedem Start
- Tracen: Laserweg einmal komplett abfahren lassen.
- Platzierung: Mindestens einen Finger Abstand zum Metallbracket.
- PPE: 32 dB Ohrstöpsel sitzen.
- Fadenstatus: Spulenstand kontrolliert?
Wenn der Faden aus ist: Spule vorbereiten Mitten im Lauf stoppt ein Kopf: Kein Fadenriss – die Spule ist leer. Der Operator greift zur neuen Polyester-Spule (ca. 5.500 yards), sucht den Anfangsfaden und setzt einen frischen Schnitt. Warum? Weil kleine Grate oder Fransen am Ende in den Gummischläuchen hängen bleiben können – statische Aufladung inklusive.

Die alte Spule wird entfernt, die neue kommt auf den Halter. Jetzt beginnt der eigentliche Nachfädelweg.

Profi-Tipp Frisch schneiden, bevor du in Führungen gehst. So reduzierst du Reibungspunkte – das senkt das Risiko, dass der Faden in den Röhren stoppt.
Neu einfädeln: Durch die Führung bis nach vorn Zum Einziehen nutzt der Operator einen dünnen Draht mit Öhr – in dieses Öhr wird das frisch geschnittene Fadenende eingedreht und gesichert. Dann geht’s am gewählten Nadelplatz (hier: Position 14) in die Gummiführung. Ziel: Den Draht samt Faden einmal komplett bis nach vorn durchziehen.

Der Tipp mit Draht funktioniert zuverlässig – ist aber fummelig. Mehrere Kommentierende empfehlen eine Alternative: Den Faden ein Stück in die Röhre stecken und mit Druckluft „durchschießen“. Das spart Zeit, ist aber im Video nicht demonstriert.

Sobald der Draht vorne auftaucht, hält man hinten leichten Zug, damit die Verbindung nicht aus dem Öhr rutscht, und zieht den Faden komplett durch.

Profi-Tipp Wer oft nachfädeln muss, richtet sich – wo möglich – eine Druckluftlösung ein. Die Community berichtet von konsistent schnellerem Durchzug. In jedem Fall gilt: Ohne frischen Schnitt wird’s zäh.
Spannung aufbauen: Obere und untere Tensioner Als Nächstes kommt die Spannungssektion. Staubschutz beiseiteschieben, Faden zwischen die Platten des oberen Tensioners führen und in die Federplatte/den Schlitz einlegen. Auf dem Posten anziehen – die Platten pressen den Faden und steuern die Oberfadenspannung. Anschließend eine Umwicklung an der unteren oberen Spannrolle.

Dann wieder frisch schneiden und in den unteren Tensioner: 1,5 Umdrehungen um die silberne Spule, über die Take-up-Feder, durch das Auge im zweiten Halter. Wichtig ist ein geschmeidiger Lauf ohne Haker – nur so sind Stiche gleichmäßig.

Achtung Zu wenig Spannung führt zu Schlaufen und unsauberen Oberflächen, zu viel Spannung zu Fadenrissen. Justiere in kleinen Schritten und prüfe das Stichbild, bevor du Tempo machst.
Take-up-Arm und Nadel: Der letzte Fadenlauf Der Faden wird durch die obere Halterung geführt, dann durch ein Auge unterhalb des Take-up-Arms, durch den Arm selbst und erneut durch ein zweites Auge darunter. So kontrolliert die Mechanik die Fadenlänge im Stichzyklus.

Zum Abschluss noch einmal frisch schneiden, die kleine Feder am unteren Ende nach hinten ziehen und den Faden durch die letzte Führung bringen. Um die Nadel zu fädeln, führt man den Faden um die „Boot“-Führung und durch das Nadelöhr, danach in die Haltefeder – sie nimmt die erste Spannung raus, damit die Anlaufstiche sauber sind. Überstehendes Ende schneiden. Bevor es weitergeht, setzt der Operator ein paar „Steps back“ am Kopf, um eventuelle Fehlstiche zu vermeiden.

Caps einspannen: Sauber, zentriert, straff Für die nächste Kappe kommt schwarzes Cap-Backing auf den Halter, dann wird das Blank sauber positioniert und mit der Kappenklammer fixiert. Der Anspruch: zentriert, faltenfrei, straff – nur so bleibt das Motiv später gerade und ohne „Puckering“.

Profi-Tipp Vertraue vor dem Start dem Trace-Check. Er zeigt dir, ob das Design am Schild oder an der Halterung vorbei läuft. Bei Kappen mit stark gewölbter Front lieber flacher ansetzen und Motivhöhe konservativ wählen.
Maschine in Aktion: Stiche, Tempo, Präzision Sind Design, Tracen, Spannung und Einspannen abgearbeitet, beginnt das eigentliche Sticken. Mehrere Köpfe arbeiten gleichzeitig – effizient und synchron. Close-ups im Video zeigen die Nadelarbeit am Cap in Aktion.

Ergebnis: Vom Blank zur fertigen Kappe Am Ende steht das fertige Cap – vom leeren Rohling zum bestickten Produkt. Der Prozess wirkt knapp, steckt aber voller sorgfältiger Checks, die Ausschuss verhindern und Geschwindigkeit erst ermöglichen.

Troubleshooting & Community-Hacks
- Leere Spule statt Riss? Neue Spule aufsetzen, frischer Schnitt, sauberer Fadenweg – dann weitersticken.
- Fadenweg klemmt? Frisches Ende setzen; Draht oder – laut Community – Druckluft nutzen.
- Lautstärke? Ohne Ohrstöpsel (32 dB) nicht laufen lassen – gerade bei 900 U/min.
- Verzug am Cap? Vorne tracen, Motivhöhe prüfen, Cap straff einspannen, Abstand zum Bracket halten.
Profi-Tipp Auch wenn Magnetrahmen oder Spezialrahmen verlockend sind: Entscheidend bleibt der saubere Trace-Check und die korrekte Spannung. Wer das beherrscht, kommt mit Standard-Hardware weit. Dennoch setzen viele Profis bei Barudan ergänzend auf barudan Stickrahmen je nach Auftrag.
Achtung Kollisionen mit der Metallhalterung sind teuer: Nadelbruch, verbogene Nadelarme, im Extremfall Ausfall eines Kopfes. Vermeide das strikt durch Tracen und sinnvolle Motivhöhe – besonders bei stark konturierten Kappenfronten.
Aus den Kommentaren: Antworten aus der Praxis
- Backing: Standard Tearaway in Schwarz wurde bestätigt – Puffy war es nicht.
- Garnmarke: Aus den Kommentaren kam „Robison Anton!“ als genutzte Marke.
- Druckluft vs. Draht: Mehrere Profis schießen den Faden per Druckluft durch die Röhre – schnell und zuverlässig.
- Einsteiger-Maschine: Wer neu ist, startet oft mit Single-Head, skaliert dann hoch, wenn das Auftragsvolumen passt.
Weitergedacht: Rahmen-Optionen und Workflow Je nach Job können alternative Rahmen und magnetische Lösungen sinnvoll sein – von Cap-spezifischen Haltern bis zu Systemen, die den Wechsel beschleunigen. In Barudan-Setups hört man häufig von barudan magnetisch Stickrahmen oder ergänzenden Systemen wie mighty hoops for barudan, die bei bestimmten Materialien den Einspannprozess vereinfachen können. Für komplexe Layouts, enge Platzierungen oder Serienwechsel ist auch die Diskussion um barudan magnetic Rahmen verbreitet – wichtig bleibt aber: Ohne Trace-Check hilft der beste Rahmen nicht.
Wenn es auf Tempo ankommt, setzen einige Werkstätten auf barudan mighty hoops; andere sprechen allgemein von mighty hoops barudan. Entscheidend ist, dass die Kappenanlage, die Designhöhe und der reale Stickweg zusammenpassen – und die Platzierung immer ein Sicherheitsfenster zum Bracket lässt.
Workflow-Checkliste für den Tag
- Datei laden, Position auf Kopf 1 prüfen.
- Tracen und Laserweg beobachten – „ein Finger“ Luft zum Bracket.
- Ohrstöpsel einsetzen (32 dB) – erst dann anlaufen lassen.
- Spulenstand checken, frischen Schnitt vor jedem Führungswechsel.
- Obere/untere Tensioner korrekt belegt, Take-up-Arm sauber gefädelt.
- Cap mit schwarzem Backing straff einspannen.
- Erste Stiche beobachten, ggf. Geschwindigkeit moderat halten.
Materialien und Parameter aus dem Video – was genannt wurde
- Maschine: Barudan (Mehrkopf)
- Caps, schwarzes Backing (genannt in Kommentaren)
- Faden: Polyester, ca. 5.500 yards pro Spule
- Drehzahl: typischer Lauf bei ca. 900 U/min (Spektrum 400–1100 U/min)
- PPE: Ohrstöpsel mit 32 dB Dämpfung
Abschließende Gedanken Der gezeigte Prozess wirkt straight – ist aber das Ergebnis aus konsequenten Sicherheits- und Qualitätsroutinen. Wer die Basics wie Tracen, frischen Schnitt, richtigen Spannungsverlauf, sauberes Einspannen und Gehörschutz verinnerlicht, produziert effizient – und reduziert Risiko und Stillstand auf ein Minimum. In etablierten Setups werden dann Rahmenlösungen situativ ergänzt, etwa barudan Stickmaschine Stickrahmen oder modulare Alternativen wie mighty hoops for barudan. Entscheidend bleibt: Der beste Rahmen ist nur so gut wie dein Trace-Check und deine Spannung.
Hinweis zu Zubehör und Alternativen Marktspezifisch tauchen Begriffe wie barudan Stickrahmen in Varianten auf. Wer für Cap-Serien oder besondere Materialien optimiert, sollte Tests unter realen Drehzahlen machen – zuerst langsam, dann hochfahren. So bleibt dein Ergebnis reproduzierbar – Kopf für Kopf.
