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Video ansehen: „How to Install Custom Hoop Sizes on a Happy Japan Embroidery Machine“ von Pink Bird Originals
Magnetische Sonderrahmen sind genial – bis die Nadel auf Metall trifft. Diese Anleitung zeigt dir Schritt für Schritt, wie du an deiner Happy Japan einen benutzerdefinierten Rahmen maßgenau anlegst, als .txt formatierst und sicher in die Maschine lädst. Danach führt dich eine rote Sicherheitslinie zuverlässig durch den Stickbereich.

Was du lernst:
- Wie du einen Rahmen (Type 1, mit abgerundeten Ecken) exakt und reproduzierbar vermisst.
- Wie du die Werte korrekt in Notepad als .txt Datei formatierst und speicherst.
- Wie du den Custom Hoop auf der Maschine importierst, zentrierst und aktivierst.
- Wie die Sicherheitslinie Nadelcrashs verhindert und wie du mit einem Trace prüfst.
Einführung: Warum Custom Hoops? Nicht standardisierte Rahmen – etwa magnetische – sind in der Maschine nicht hinterlegt. Ohne korrekt programmierten Rahmen weiß die Happy Japan nicht, wo Metall endet und das Stickfeld beginnt. Das Ergebnis kann ein Nadelcrash sein. Der Trick: Du hinterlegst eine Sicherheitslinie, die exakt dem Innenverlauf deines Rahmens folgt. So bleibt die Nadel im grünen Bereich.
Achtung
- Ohne Custom-Profil kannst du die Nadel gegen den Rahmen fahren. Das Video zeigt, wie du das vermeidest.
- Zeichne bei der Vermessung keine langen Strahlenlinien – das macht die Skizze unübersichtlich und ungenau, wurde ausdrücklich gewarnt.
Werkzeuge & Materialien Für die Messung brauchst du: einen nicht standardisierten Rahmen (im Video: 15 cm Magnetrahmen), glattes Papier, Lineal, Winkelmesser (Geodreieck/Protractor), Bleistift, Computer mit Notepad (oder Software, die .txt abspeichern kann) und einen USB-Stick. Optional: den Abschnitt „Custom Frame Installation“ aus dem Handbuch deiner Happy Japan.
Profi-Tipp Ein gedruckter Protractor funktioniert, sofern du ihn exakt ausschneidest (keine weißen Ränder). Genauigkeit gewinnt.

Rahmentyp verstehen Happy Japan unterscheidet mindestens zwei Typen: Type 1 (abgerundete Kanten, Fokus des Videos) und Type 2 (quadratisch/eckig). Viele Magnetrahmen fallen in Type 1.

Kurzcheck
- Du arbeitest mit Type 1? Ja → weiter. Nein → Vorgehen kann abweichen (im Video nicht gezeigt).
Präzises Vermessen des Rahmens Schritt 1: Arbeitsfläche „quadratisch“ anlegen
- Miss 10 mm vom unteren und seitlichen Papierrand nach innen und ziehe zwei rechtwinklige Referenzlinien.
- Lege den Rahmen so darauf, dass die Linien knapp innerhalb der Rahmenkante sichtbar sind, und zeichne den Außenumriss sorgfältig nach.

Warum das wichtig ist: Du erhältst eine feste X/Y-Basis. Sie erleichtert alle folgenden Schritte und hält die Messfehler klein.

Schritt 2: Zentrum bestimmen
- Ziehe Diagonalen innerhalb des aufgezeichneten Quadrats/Rechtecks (Ecke zu Ecke). Ihr Schnittpunkt ist die Mitte.
- Verifiziere die Mitte mit dem Lineal, indem du von dort zu den Kanten misst (im Beispiel: 15 cm Rahmen → halbe Strecke 7,5 cm).

Nimm dir Zeit für diese Kontrolle: Kleine Abweichungen im Zentrum verzerren später jeden Messwert.

Schritt 3: Winkel eintragen
- Lege den Protractor mit seinem Zentrum exakt auf den Mittelpunkt, richte die 90°-Marke auf deiner Horizontalen aus.
- Markiere nun 10°-Schritte vom Scheitel bis zur Horizontalen (im Video werden 10 Inkremente verarbeitet). Zeichne keine Linien; setze nur feine Markierungen.

Achtung Durchgezogene Strahlen überdecken die Mitte und erschweren exaktes Ablesen. Das wurde im Video als Fehler der ersten Versuchsreihe benannt.
Schritt 4: Radien abgreifen
- Lege das Lineal so an, dass 0 mm genau im Zentrum liegt.
- Rotiere das Lineal zu jeder 10°-Marke und lies dort den Abstand zur gezeichneten Rahmenkurve ab.
- Notiere jeden Wert in Millimetern direkt neben die Markierung.

Wiederhole das für alle Markierungen bis zur Horizontalen. Ergebnis: 10 präzise Messwerte, die die Kurve eines Viertelkreises deines Rahmens beschreiben.

Profi-Tipp Wenn ein Wert „verdächtig“ wirkt, miss ihn zweimal – immer mit 0 mm im Zentrum. Schon 1–2 mm Differenz können später die Sicherheitslinie merklich verschieben.
Die .txt-Datei erstellen Jetzt wird aus Messpunkten Maschinenlogik. Öffne Notepad und nutze das genaue Format, das die Happy Japan erwartet:
1) Type definieren Type = 1
Damit sagst du der Maschine: Es handelt sich um einen Rahmen mit abgerundeten Ecken (Type 1).

2) Name vergeben Name = "MagSq150"
Der Name muss mindestens 8 Zeichen haben (Ziffern zählen mit). Nutze Anführungszeichen. Er soll dir helfen, den Rahmen später schnell zu finden. Fehlerquelle: zu kurzer Name – die Datei wird dann nicht akzeptiert.
3) Formdaten eintragen Form = 75, 78, 81, 86, 90, 93, 94, 95, 96, 96
Genau 10 Werte, durch Komma getrennt, ohne Komma am Ende. Das sind die Millimeterabstände deiner 10°-Markierungen vom Zentrum bis zur Rahmenkurve (Beispielwerte aus dem Video). Abschließen mit: END

4) Richtig speichern
- Datei → Speichern unter…
- Dateityp „Alle Dateien“, Dateiname mit .txt Endung.
- Entferne eventuell ein vorgeschlagenes Sternchen (*) im Namen – sonst wird nicht korrekt gespeichert.
- Ziel: USB-Stick, damit du die Datei anschließend in die Maschine bringen kannst.

Achtung Falsche Leerzeichen, fehlende Anführungszeichen oder ein zusätzliches Komma verhindern das Einlesen. Vergleiche dein Notepad 1:1 mit obigem Schema.
Upload & Aktivierung an der Maschine 1) Datei laden
- USB-Stick einstecken.
- Auf dem Startbildschirm das grüne Rahmen-Symbol tippen → „Change“ → Custom-Symbol (USB auf Mehrnadel-Icon) → Ordner „Custom Hoops“ → deine .txt auswählen.


2) Zentrieren und setzen - Auf dem Display X und Y auf 0,0 stellen (Pfeiltasten).

- Mit „Set“ bestätigen. Die Maschine zeigt nun deinen Custom Hoop mit einer roten Sicherheitslinie im Inneren.

Kurzcheck
- Erscheint die Kontur des Rahmens?
- Ist die rote Sicherheitslinie sichtbar? Falls nicht: .txt prüfen (Format/Schreibfehler), dann neu laden.
Sicherheit: Trace-Test vor dem Sticken Bevor Garn ins Spiel kommt, unbedingt einen Trace durchführen: Die Maschine fährt den Umriss deiner Stickdatei ab. Beobachte dabei die Bewegung des Nähfußes und verifiziere, dass alles innerhalb der roten Sicherheitslinie bleibt.

Profi-Tipp Wenn der Fuß die Sicherheitslinie berührt oder überschreitet, stoppe und überprüfe:
- Messwerte: noch einmal vom Zentrum aus neu ablesen.
- Reihenfolge/Kommas in „Form = …“
- Zentrierung (X/Y = 0) erneut setzen.
Troubleshooting & häufige Fragen Rechteckiger Magnetrahmen 220 × 130 mm Im Video wird Type 1 (abgerundet) gezeigt. Für reine Rechtecke (Type 2) wäre die Eingabe tendenziell einfacher, wird aber nicht demonstriert. Fehlen dir Eckradien, überprüfe im Handbuch deiner Maschine die Vorgehensweise für Type 2.
Mindestlänge des Namens Der Rahmenname muss mindestens 8 Zeichen lang sein. Zähle exakt – inklusive Ziffern und Buchstaben.
Datei wird nicht erkannt
- Stimmt die Endung .txt?
- Ist das Sternchen (*) beim Speichern entfernt?
- Stimmen Leerzeichen um das „=“ und die Anführungszeichen beim Namen?
Kann ich einen Custom Hoop löschen/überschreiben? In den Kommentaren wird vorgeschlagen, einfach einen neuen darüberzuschreiben. Eine explizite „Löschen“-Routine zeigt das Video nicht. Prüfe dein Maschinenmenü, ob es eine Verwaltung/Entfernen-Funktion für benutzerdefinierte Rahmen gibt.
Gilt das auch für andere Marken? Die Anleitung ist ausdrücklich für Happy Japan. In den Kommentaren wird gefragt, ob es für Brother PR oder Ricoma gilt. Die Erstellerin kann das nicht bestätigen. Prüfe das jeweilige Handbuch nach einem Abschnitt zu „Custom Hoops/Frames“.
Aus den Kommentaren
- „Sehr hilfreich!“ – Mehrfaches positives Feedback bestätigt, dass die gezeigte Methode funktioniert und Sicherheit schafft.
- Rechteckiger Magnetrahmen (220×130 mm): Konkrete Umsetzung wird im Video nicht behandelt.
- Brother PR / Ricoma: Unklar; bitte herstellerspezifische Dokumentation konsultieren.
- Entfernen eines Custom Hoops: Ein Vorschlag lautet „neuen darüber schreiben“, die genaue Gerätefunktion wird nicht gezeigt.
Achtung Auch mit Sicherheitslinie bleibt der Trace Pflicht. Verlasse dich nicht allein auf die Anzeige – beobachte den Nähfuß beim Abfahren.
Praxisnotizen aus dem Video
- Die Messwerte müssen in Millimetern erfasst werden.
- Die Kurvendaten werden für ein Viertel erfasst und von der Maschine auf alle Ecken angewendet.
- Nach erfolgreichem Import zeigt die Maschine die Kontur plus rote Sicherheitslinie – gehe dennoch einmal um dein Motiv herum.
Plan B: Werte korrigieren Siehst du beim Trace, dass die Linie zu „eng“ ist (zu nah am Rahmen), erhöhe die betreffenden Messwerte leicht (entspricht einem größeren Radius). Ist sie zu „weit“, reduziere Werte. Nimm Änderungen in kleinen Schritten vor und dokumentiere sie.
Best Practices für Genauigkeit
- Stabiler Untergrund, gutes Licht, feine Bleistiftspitze.
- Der Protractor muss zentrisch und ohne Spiel aufliegen.
- Das Lineal stets mit 0 mm exakt im Zentrum ansetzen.
- Keine Hektik: Eine saubere Messrunde spart dir spätere Korrekturen.
Hinweis zur Typologie Type 1 (abgerundete Ecken) ist verbreitet bei Magnetrahmen. Type 2 (quadratisch/rechteckig) könnte ohne Kurvenliste auskommen; hierzu gibt das Video keine Details. Prüfe dein Handbuch.
Ausblick Hast du mehrere Sonderrahmen? Wiederhole den Prozess für jede Größe und benenne die .txt eindeutig. So baust du dir eine saubere Bibliothek benutzerdefinierter Rahmen auf.
Diskrete Marktplatz-Notiz Rund um magnetische Rahmen kommt oft die Frage nach Zubehör anderer Marken. Prüfe stets die Kompatibilität in den jeweiligen Handbüchern; diese Anleitung erhebt keinen Anspruch auf Übertragbarkeit.
- Manche Leserinnen nähen parallel auf einer janome Stickmaschine – das Prinzip des Vermessens bleibt dennoch gleich, die Dateiformate können abweichen.
- Wer Industrieanlagen nutzt, stolpert vielleicht über barudan Stickrahmen oder mighty hoops; prüfe immer die markenspezifischen Importwege.
- Auch für Nutzer der happy japan Stickmaschine jenseits des gezeigten Modells gilt: Diese Anleitung beschreibt das Vorgehen aus dem Video – Details können je nach Firmware variieren.
- Fragen kamen zu Brother-Systemen wie brother pr1055x; ob Custom Hoops auf demselben Weg importiert werden können, wurde im Video nicht bestätigt.
- Ebenso tauchte das Thema ricoma Stickrahmen auf – hier unbedingt im jeweiligen Manual nachlesen.
- Wer vor allem mit Magneten arbeitet, sucht oft nach magnetisch Stickrahmen; achte auf die Bauform (Type 1 vs. Type 2) und miss entsprechend.
Schlussgedanke Custom Hoops sind kein Hexenwerk – sie verlangen nur Sorgfalt. Wenn du sauber misst, korrekt formatierst und konsequent den Trace nutzt, stickst du sicher und ohne Nadelkrisen.
