Ricoma EM‑1010 warten & Fadenspannung testen: Nadeln, Öl, Spulenfaden – kompletter Praxisleitfaden

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Ricoma EM‑1010 warten & Fadenspannung testen: Nadeln, Öl, Spulenfaden – kompletter Praxisleitfaden
So bringst du deine Ricoma EM-1010 wieder in Bestform: Nadeln (65/9) komplett tauschen, Spulenbereich ölen, neue Spule einsetzen und die Oberfadenspannung per mehrfarbigem Tension-Test präzise kalibrieren. Anhand von vier Testringen lernst du, was „1/3 Oberfaden – 1/3 Spulenfaden – 1/3 Oberfaden“ bedeutet, wie du zu straff/zu lose erkennst und die Drehknöpfe gezielt nachstellst. Außerdem: typische Stolperfallen, klare Qualitätschecks, kompakte Checklisten – und praxisnahe Community-Hinweise zu Birdnesting, Bobbintension-Vorkalibrierung und möglichen Ursachen (inkl. Hook-Timing-Verdacht).

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Table of Contents
  1. Primer: Was dieses Wartungs-Setup leistet – und wann du es brauchst
  2. Vorbereitung: Material, Werkzeuge, Sicherheitscheck
  3. Setup: Maschine und Arbeitsbereich einrichten
  4. Ablauf: Vom Nadelwechsel bis zum 4-stufigen Tension-Test
  5. Qualitätskontrolle: Das 1/3-Ergebnis sicher erkennen
  6. Ergebnis & Übergabe: Stabil laufende Nadeln – Ausnahme Nadel #1
  7. Troubleshooting & Fehlerbehebung: Von Birdnesting bis Inkonstanz
  8. Aus den Kommentaren: Kurzantworten aus der Praxis

1 Primer: Was dieses Wartungs-Setup leistet – und wann du es brauchst

Eine Wartung mit anschließender Spannungsprüfung ist sinnvoll, wenn deine Stiche unruhig wirken, der Spulenfaden auf die Oberseite „kriecht“, die Maschine stockt oder du nach längerer Laufzeit einfach wieder faire Ausgangsbedingungen herstellen möchtest. Hier geht es um drei Kernaktionen: Nadeln tauschen, ölen, Spule wechseln – und direkt danach die Fadenspannungen praxisnah testen und anpassen.

Ricoma EM-1010 embroidery machine head with needles and threads
An overhead shot of a multi-needle embroidery machine, highlighting the thread paths and needle assembly, indicating the start of maintenance.

Wichtig: Diese Anleitung folgt dem Ablauf, der sich im Test bewährt hat – inklusive einer beharrlichen Ausnahme auf Nadel #1, die trotz korrektem Einfädeln und Nadelorientierung Birdnesting verursachte. Genau an solchen Stellen lernst du, wie du strukturiert weitermachst statt planlos zu drehen.

Hinweis zur Einspannung: Für die Testfelder genügt stabilisiertes Material im Rahmen. Wenn du im Alltag häufig dicke oder mehrlagige Textilien testest, kann ein sicherer Halt helfen, etwa indem du – optional – mit einem Magnetrahmen für Stickmaschine arbeitest; das Verfahren zur Spannungsprüfung bleibt dabei unverändert.

2 Vorbereitung: Material, Werkzeuge, Sicherheitscheck

2.1 Materialien & Werkzeuge

  • 10 neue Nadeln in Größe 65/9 (im Video genutzt: Groz-Beckert)
  • Oberfäden (mehrere Farben, eine Farbe pro Nadel/Testfeld)
  • Neue Spule mit Spulenfaden
  • Maschinenöl für den Spulenbereich
  • Beschriftungsstift für Notizen auf dem Stabilisierer
  • Gehooptes Material mit Stabilisierer (im Video wird damit gearbeitet)
Packet of Groz-Beckert DB x K5 65/9 needles
A hand holds up a packet of Groz-Beckert DB x K5 65/9 needles, indicating the specific needle type and size to be used for replacement.

Warum 65/9? Die Creatorin nutzt 65/9 „für so gut wie alles“. In den Kommentaren wird ergänzt, dass 65/9 kleinere Einstichlöcher hinterlässt und viele mit 40 wt sticken, bei sehr kleinen Schriften auch 60 wt. Behalte im Hinterkopf: Nadel- und Garnabstimmung ist Praxis – erlaube dir, differenziert zu entscheiden.

2.2 Sicherheitscheck

  • Maschine spannungsfrei stellen, Hände weg vom bewegten Kopf.
  • Original-Warnhinweise beachten („Do not touch“ bei bewegter Maschine).

2.3 Arbeitsplatz einrichten

Bereite dein Testmaterial so vor, dass die Maschine zügig vier Runden hintereinander sticken kann. Markiere dir Platz für die Testfelder – eine Spalte pro Nadel erleichtert den Vergleich. Falls du häufig Serien einspannst, kann eine hoop master Einspannstation die Wiederholgenauigkeit verbessern, ohne das eigentliche Spannungs-Vorgehen zu verändern.

Kurzcheck

  • 10× Nadel 65/9 bereitgelegt
  • Spule neu, Öl griffbereit
  • Testmaterial eingespannt, Farben sortiert
  • Stift für Notizen am Rahmen

3 Setup: Maschine und Arbeitsbereich einrichten

3.1 Nadeln vorbereiten & einfädeln

Setze nacheinander alle Nadeln neu. Achte auf die korrekte Orientierung und sichere Fixierung. Fädle dann jede Nadel mit ihrem Oberfaden.

Hand inserting a new needle into the embroidery machine
A hand carefully inserts a new needle into one of the machine's needle slots, demonstrating the replacement process.

Ein häufiger Fehler ist eine minimal falsche Nadelposition oder eine nicht vollständig angezogene Klemmschraube – beides führt zu Fehlstichen oder Fadenrissen. Prüfe nach jedem Wechsel kurz den Sitz.

Hand pulling thread through a needle eye on the machine
A hand guides an embroidery thread through the eye of a newly installed needle, a crucial step in preparing for stitching.
Hand adjusting a thread tension knob on the machine
A hand adjusts one of the thread tension knobs, likely making a preliminary setting or fine-tuning during the rethreading process.

3.2 Spulenbereich warten

Entnimm das Spulenkörbchen, setze eine neue Spule ein und öle den Bereich sparsam. Dabei gilt: punktgenau ölen, nicht „fluten“.

Bobbin case being removed from the embroidery machine
The bobbin case compartment of the embroidery machine is open, with the bobbin case being removed, indicating preparation for bobbin replacement and oiling.
Hand inserting a new bobbin into the bobbin case
A hand carefully inserts a new bobbin into the bobbin case, ensuring it's properly seated before reinstallation.
Hand applying oil to the bobbin case area of the embroidery machine
A small bottle dispenses oil into the bobbin case area, highlighting the lubrication step for smooth machine operation.

Achtung: In den Kommentaren kommt die Sorge auf, Öl könne „in den Stoff wandern“. Das lässt sich vermeiden, wenn du wirklich nur die vorgesehenen Stellen im Greiferbereich benetzt und überschüssiges Öl vorher abwischst.

3.3 Testaufbau wählen

Geplant sind mehrere Durchläufe eines einfachen Testmusters mit zehn Farbfeldern – je ein Feld pro Nadel. So kannst du Unterschiede pro Kanal sauber nachvollziehen. Stichst du regelmäßig Ärmel oder enge Röhren, ist für die Einspannung ein Zylinderrahmen für Ärmel nützlich; die Spannungsbewertung bleibt identisch.

Kurzcheck Setup

  • Alle Nadeln korrekt eingesetzt und eingefädelt
  • Spule neu, Spulenbereich geölt
  • Testdesign (10 Felder) bereit

4 Ablauf: Vom Nadelwechsel bis zum 4-stufigen Tension-Test

4.1 Runde 1 starten und beobachten

Starte den ersten Durchlauf. Die Maschine stickt die Testfelder nacheinander. Beobachte den Lauf und notiere dir Auffälligkeiten.

Embroidery machine stitching a tension test swatch
The embroidery machine is actively stitching a small rectangular swatch, using the first needle for the initial tension test.

Erwarte nach einer Komplettwartung durchaus Abweichungen – wichtig ist die klare Diagnose: Wo ist es zu straff? Wo zu lose?

Embroidery machine stitching multiple color swatches for tension test
The machine continues stitching, now displaying multiple rectangular swatches in different colors, each corresponding to a different needle's tension test.

Nach Runde 1 liegen die ersten Ergebnisse vor: Einige Nadeln gut, andere sichtbar daneben. Die Faustregel zur Beurteilung der Rückseite: 1/3 Oberfaden – 1/3 Spulenfaden – 1/3 Oberfaden. Ist der Spulenfaden kaum sichtbar, ist die Oberfadenspannung zu straff; ist der Spulenfaden sehr breit, ist sie zu lose.

Completed first round of embroidery tension test swatches with handwritten notes
A close-up of the completed first round of tension test swatches on stabilizer, with handwritten numbers and arrows indicating problematic needles.

4.2 Erste Korrekturen an den Spannungsdrehknöpfen

Stelle nur bei den auffälligen Kanälen nach – kleine Schritte, danach erneut testen. Drehe nie an zu vielen Stellen zugleich, sonst wird die Ursache unklar.

Hand adjusting thread tension knobs on the embroidery machine
A hand makes adjustments to the tension knobs at the top of the machine, fine-tuning the thread tension based on the first test's results.

Starte im Anschluss Runde 2.

Operator pressing start on the embroidery machine's touchscreen
An operator's finger presses the start button on the embroidery machine's touchscreen, initiating the next round of tension tests.

Vergleiche jetzt Runde 1 vs. Runde 2: Sind bessere Felder tatsächlich besser geworden? Gibt es Kanäle, die ohne dein Zutun schlechter wurden? Das kommt vor – dann ruhig bleiben und gezielt gegenprüfen.

Comparison of first and second embroidery tension test swatches
The first and second rounds of tension test swatches are laid side-by-side, showing the updated results after adjustments, though some unexpected issues are visible.

4.3 Runde 3 und 4: Stabilisierung

Wiederhole das Schema: Auf Basis deiner Beobachtungen fein nachregeln, dann erneut laufen lassen. Ziel ist ein konsistentes Bild über alle Nadeln.

Embroidery machine stitching a third round of tension tests
The machine is stitching another set of tension test swatches, continuing the process of refinement for thread tension.

Erfahrungsgemäß „klickt“ es nach 3–4 Runden: Die Mehrzahl der Nadeln liegt nah am Ideal, einzelne dürfen minimal abweichen. Dokumentiere Zwischenschritte, damit du weißt, welche Richtung geholfen hat.

Kurzcheck Ablauf

  • Pro Runde nur definierte Änderungen vornehmen
  • Vorher/Nachher immer direkt vergleichen
  • Rückseite beurteilen (1/3-Regel), Vorderseite auf Fadenglanz/Lockern prüfen

5 Qualitätskontrolle: Das 1/3-Ergebnis sicher erkennen

5.1 Die 1/3-Regel verstehen

Auf der Rückseite sollte jede Stichraupe streifenförmig wirken: Oberfaden – Spulenfaden – Oberfaden in etwa gleichbreiten Dritteln. Das ist kein Millimetermaß, aber die Relation muss stimmen. Wer lieber praxisnäher testet, stickt die Felder auf Stoff plus Stabilisierer, wie in einem Kommentar empfohlen. Das hilft, Materialeinfluss realistisch abzubilden.

5.2 Vorder- und Rückseite lesen lernen

  • Zu straff oben: Spulenfaden kaum sichtbar, Vorderseite wirkt „harsch“, Faden kann einschnüren.
  • Zu lose oben: Spulenfaden wandert breit auf die Oberseite, Schlingen/„Nester“ drohen.
  • Konsistenz: Achte auf gleichmäßige Raupenlänge und Fadenlage über mehrere Felder.

Profi-Tipp: Beginne mit einer konstanten Spulenspannung – am besten vorkalibriert mit Messgerät. Danach reagiert das System vorhersehbarer auf Änderungen oben. Das spart Zeit und hilft, während des Stickens weniger „hinterherzuregulieren“.

6 Ergebnis & Übergabe: Stabil laufende Nadeln – Ausnahme Nadel #1

Nach vier Testdurchläufen ergibt sich ein klares Bild: Die meisten Nadeln sind sauber im Ziel, einzelne bleiben leicht abweichend. Ein Sonderfall bleibt Nadel #1: Trotz Re-Threading und geprüfter Nadelorientierung kam es dort wiederholt zu Birdnesting im Spulenkorb, teils stoppte die Maschine nach wenigen Stichen.

Four rounds of embroidery tension test swatches laid out for comparison
All four rounds of tension test swatches are laid out, showcasing the progression of adjustments and the final (mostly successful) results, except for needle #1.

In solchen Fällen brichst du den Test für diesen Kanal ab, hältst alle Beobachtungen fest und planst eine tiefergehende Fehlersuche. Wichtig: Nicht an allen Stellschrauben zugleich drehen – dokumentiere jede Veränderung. Wer mit vielen Rahmenvarianten arbeitet, achtet zusätzlich auf reproduzierbares Einspannen; ein stabiler Stickrahmen ist die Basis für verlässliche Spannungsdiagnosen.

7 Troubleshooting & Fehlerbehebung: Von Birdnesting bis Inkonstanz

7.1 Symptome richtig deuten

  • Birdnesting auf der Unterseite (Fadennester): Häufiges Zeichen für zu geringe Oberfadenspannung, Einfädelproblem oder Störung im Spulenbereich.
  • Maschine stoppt nach wenigen Stichen: Fadenweg prüfen, Nadel prüfen, Spulenkorb auf Verklemmer kontrollieren.
  • Zwischen den Testrunden „kippt“ ein Kanal ohne Änderung: Dokumentiere, prüfe Materiallage und Einspannung, wiederhole zum Gegencheck.

7.2 Systematischer Fahrplan

1) Einfädelung des betroffenen Kanals komplett neu ausführen, Fadenwege kontrollieren. 2) Nadel austauschen, Orientierung prüfen, Schraube anziehen. 3) Spulenfaden und Spulenkorb inspizieren, neu einsetzen. 4) Spulenspannung als Konstante definieren (Messgerät, falls vorhanden). 5) Oberfadenspannung in kleinen Schritten nachführen, dazwischen testen.

Achtung: Im Kommentarbereich wird für persistente Einzelfälle auch ein falsches Hook-Timing vermutet. Das wurde im Video nicht bestätigt, ist aber als mögliche Ursache zu beachten, wenn alle Basischecks (Einfädelung, Nadel, Spule, Spannungen) eindeutig waren.

7.3 Praxisnotizen zur Nadel-/Garnwahl

Die im Video genutzten 65/9-Nadeln funktionieren für die Creatorin in den meisten Fällen. Andere Stimmen bevorzugen 75/11 mit 40 wt und wechseln auf 65/9 bei 60 wt oder sehr feinen Details. Entscheidend ist dein Material: gröbere Garne und dichte Gewebe profitieren oft von einer etwas kräftigeren Nadel – feine Garne/Details von kleineren Nadeln. Wenn du häufig dicke Kappen, Workwear oder mehrlagige Zonen stickst, kann ein mighty hoop Magnetrahmen helfen, den Stoff sicher zu halten; die Spannungslogik bleibt davon unberührt.

7.4 Konsistenz über Serien

Wer Serien testet, profitiert von klaren Wiederholbedingungen: Gleiches Material, gleiche Einspannung, gleiche Testreihenfolge. Für Vielstickende kann ein robustes Rahmensetup (klassischer Rahmen oder Magnetrahmen) die Vergleichbarkeit erhöhen. Ebenso wirkt ein fixes Raster für die Testrunden (z. B. immer 10 Felder, gleiche Reihenfolge) Wunder.

7.5 Wenn nur eine Nadel ausreißt

  • Betroffene Nadel komplett neu einfädeln, Nadel tauschen, Fadencheck.
  • Spule auf Beschädigung/Fehlauflage prüfen.
  • Bei anhaltendem Birdnesting: Spulenspannung verifizieren, Oberfadenspannung minimal erhöhen und Test wiederholen.
  • Persistiert das Problem ausschließlich auf einem Kanal über mehrere Runden, dokumentiere und erwäge weiterführende Justagen durch den Service (mögliche Timing-Themen).

Profi-Tipp: Notiere pro Runde nur EINE klare Änderung (z. B. „Nadel 1: Oberfadenspannung +1/8 Umdrehung“). So erkennst du Ursache/Wirkung sofort.

8 Aus den Kommentaren: Kurzantworten aus der Praxis

  • „Woher kommt der Tension-Test?“ – Das genaue Muster ist im Video nicht ausgewiesen. Es genügt ein einfaches Rechteck-Raster mit zehn Feldern; sinnvoll ist die Ausführung auf Material + Stabilisierer, wie empfohlen.
  • „Warum 65/9 für alles?“ – Die Creatorin nutzt 65/9 sehr breit. Community ergänzt: 40 wt für Standard, 60 wt für Kleinbuchstaben; 65/9 macht kleinere Löcher. Andere bevorzugen 75/11 für 40 wt. Fazit: Nutze, was für dein Projekt sauber läuft.
  • „Erst Spule, dann oben?“ – Ja, eine konstante Spulenspannung (idealerweise per Messgerät) beschleunigt das Finden sauberer Oberfadenspannungen.
  • „Öl im Nadelkanal – riskant?“ – Gezielt und sparsam ölen, überschüssiges Öl entfernen. Der im Video gezeigte Schritt bezieht sich auf den Spulen-/Greiferbereich.

Wenn du Probeläufe häufig und reproduzierbar fahren willst, lohnt es sich, über eine verlässliche Einspannlösung nachzudenken – etwa über einen Rahmen, der die Lage immer gleich hält. Bei vielen Wiederholungen in der Mehrfach-Einspannen Maschinenstickerei zahlt sich das in stabilen Vergleichsdaten aus.

1 Vorbereitung auf einen sicheren Teststart

Damit du direkt loslegen kannst, hier die komprimierte Schrittfolge der Vorbereitung:

1.1 Materialcheck

  • 10× Nadel 65/9 (Groz-Beckert im Video gezeigt)
  • Mehrfarbige Oberfäden, neue Spule
  • Stabilisierter Testträger (gehoopt)
  • Öl für den Spulenbereich

1.2 Arbeitsplatz vorbereiten

  • Rahmen eingesetzt, Material glatt und fest
  • Farben neben der Maschine sortiert
  • Stift für Feld-Notizen

Checkliste Vorbereitung

  • Nadeln, Spule, Öl bereit
  • Testträger eingespannt
  • Sicherheitsabstand zur bewegten Maschine

2 Einrichtung der Maschine

2.1 Nadeln tauschen & einfädeln

Setze die Nadeln einzeln, ziehe jede Klemmschraube an, fädle sofort danach ein. So vermeidest du Verwechslungen. Optional kannst du beim Einspannen von mehrlagigen Textilien mit einem Stickrahmen für ricoma arbeiten; für reine Tension-Tests genügt dein Standard-Setup.

2.2 Spulenkorb pflegen

Spule tauschen, Greiferbereich ölen, Spulenkorb wieder einsetzen – alles sitzt?

Checkliste Setup

  • Alle Kanäle eingefädelt und geprüft
  • Spule neu, Öl gezielt dosiert

3 Der Tension-Test in vier Runden

3.1 Runde 1: Status quo

Sticke zehn Felder (je Nadel ein Feld). Rückseite prüfen: 1/3-Regel anwenden. Auffällige Kanäle markieren.

3.2 Runde 2: Erste Feinanpassung

Nur auffällige Kanäle nachstellen. Immer nur eine Variable ändern, danach neu testen und vergleichen.

3.3 Runde 3–4: Konsistenz gewinnen

Feintuning, bis die Mehrzahl stabil im Soll liegt. Ein einzelner Ausreißer (wie Nadel #1 im Video) wird separat betrachtet.

Checkliste Ablauf

  • Beobachten – Notieren – Kleine Änderung – Test wiederholen
  • Vergleich Vorder-/Rückseite jeder Runde

4 Typische Stolperfallen und ihre Lösungen

4.1 Plötzlich schlechter ohne Änderung

Ruhe bewahren. Einspannsituation gegenprüfen, Materiallage checken, gleiche Stichreihenfolge beibehalten und Runde wiederholen.

4.2 Birdnesting auf einem Kanal

Einfädelung neu, Nadel neu, Spule prüfen, Spulenspannung setzen, Oberfadenspannung minimal erhöhen und erneut testen. Bei Persistenz mögliche Timing-Prüfung veranlassen.

4.3 Materialeinfluss

Wenn du häufig dicke, beschichtete oder dehnbare Ware testest, sichere die Lage besonders gut. Ein magnetischer Rahmen kann das Handling vereinfachen; das Bewertungsverfahren bleibt identisch. Für Kappen, Ärmel oder Röhren sind Spezialrahmen hilfreich – für reine Flachtests reicht der Standard. Wer häufig Kappen stickt, kennt den Vorteil fester Fixierung; wer Shirts testet, profitiert ähnlich – etwa mit einem Magnetrahmen.

5 Dokumentation & Übergabe

  • Beschrifte jede Runde direkt am Testträger (Nadelnummer, Änderung, Beobachtung).
  • Bewahre ein Vergleichsblatt (Runde 1–4) auf, so erkennst du Trends.
  • Übertrage die finalen Spannungseinstellungen in dein Maschinenlogbuch.

Profi-Tipp: Bei wechselnden Materialien lege je Materialart ein Referenz-Testblatt an. So kommst du beim nächsten Projekt schneller ins Ziel. Wenn du viel in Serien arbeitest, hilft eine wiederholgenaue Einspannung – manche setzen dafür auf ein strukturiertes Set mit Stickrahmen oder nutzen Zusatztische; die Spannungslogik bleibt identisch.

6 Erweiterte Hinweise aus der Praxis

  • Spule zuerst: Eine konstant eingestellte Spulenspannung reduziert das „Hinterherdrehen“ oben.
  • Ein Änderungsschritt pro Runde: So bleibt die Ursache transparent.
  • Realitätsnah testen: Stoff + Stabilisierer wie im Projekt nutzen.
  • Nadel/Garn an Projekt anpassen: 65/9 kann viel abdecken; bei groben Stoffen ggf. größer wählen.

Zum Schluss: Ein strukturiertes Vorgehen schlägt Bauchgefühl. Teste, lies das Ergebnis, ändere gezielt – und wiederhole. So landest du zuverlässig bei gleichmäßigen, haltbaren Stichen.

Wer außerdem häufig zwischen Rahmen-Setups wechselt, achtet auf klare Wiederholbedingungen. Für komplexere Teile kann eine Einspannstation helfen, die Position sauber zu reproduzieren; für den hier beschriebenen Spannungs-Test ist das optional.