Table of Contents
- Primer: Was wir zusammenführen – und warum
- Vorbereitung: Dateien, Einstellungen, Ordnung
- Setup in SewWhat-Pro: Rahmen, Raster & Sicht
- Ablauf: Designs laden, platzieren, skalieren
- Stiche säubern: Split Pattern & Radierer
- Finalisieren: Zentrieren, Größe prüfen, speichern
- Troubleshooting & Hinweise aus der Community
1 Primer: Was wir zusammenführen – und warum
Eine häufige Anwendung ist eine Geburtstagszahl, in die eine Figur "hineingreift" oder darüberliegt. Der Schlüssel ist eine Applikationszahl mit hohlem Innenbereich – so bleibt Platz für Stoff und für die Figur, ohne unnötig Stichdichte aufzubauen. Das gezeigte Beispiel kombiniert die Zahl 5 mit einer Mulan-Figur. Entscheidend ist, die später verdeckten Stiche der Zahl im Überlappungsbereich zu entfernen, anstatt zwei Satinumrandungen übereinander zu sticken.
Warum das wichtig ist: Wo Satin auf Satin liegt, steigen Fadenzieher, Nadelbruch, Maschinendruck und sichtbare „Beulen“. Stattdessen löschst du die Unterstiche nur dort, wo die Figur wirklich überdeckt – der Rest der Zahl bleibt intakt und stabil. Wenn du oft mit dickeren Materialien arbeitest, lohnt sich zusätzlich ein stabiler Rahmen; beim Einspannen empfinde ich einen Magnetrahmen für Stickmaschine als besonders angenehm, weil er Lagen sicher hält, während du die Positionierung in der Software vorbereitest.
1.1 Wann diese Methode ideal ist
- Personalisierte Geschenke (Geburtstagszahlen, Initialen mit Figuren)
- Designs, bei denen eine Figur die Zahl teilweise überdeckt
- Wenn du die Dateigröße und Stichanzahl bewusst kontrollieren willst
1.2 Grenzen und Voraussetzungen
- Das Video zeigt keine komplette Neudigitalisierung; es geht um das Bearbeiten vorhandener Dateien (PES). Für echte Neudigitalisierung ist zusätzliche Software/Funktionalität nötig; in den Kommentaren wird klargestellt, dass hier die Arbeit in SWP im Vordergrund steht.
- Die Softwareversion wird nicht explizit genannt; die Menüs entsprechen dem gezeigten Interface.
1.3 Ergebnis im Blick
Am Ende erhältst du eine kombinierte PES-Datei, die exakt in einen 5x7-Rahmen passt, ohne redundante Stiche unter der Figur. Du speicherst sie als neue Datei, damit die Originale erhalten bleiben.

2 Vorbereitung: Dateien, Einstellungen, Ordnung
Bevor es losgeht, legst du zwei Dateien bereit: eine Applikationszahl (z. B. Number 5.pes) und die gewünschte Figur (z. B. eine Mulan-Datei im PES-Format). Organisiere beide in einem gut benannten Ordner auf dem Desktop – das beschleunigt das Öffnen in SWP.
Aus der Community kam mehrfach die Frage, wo Designs herkommen und was sie kosten: Es werden typischerweise Online-Shops genutzt; viele Motive liegen im Bereich 3–5 USD, Fonts/Nummernsets teils 8–15 USD. Die Entscheidung für SWP erfolgte in den Kommentaren pragmatisch („Empfehlung eines Freundes“) – du brauchst also nicht zwingend mehrere Programme, wenn SWP deinen Workflow abdeckt. Wer seine Dateien vom Shop direkt zur Maschine bringen will: Lade zunächst auf den Computer, bearbeite in SWP und schreibe die fertige PES anschließend auf USB.

Profi-Tipp: Wenn du am Arbeitsplatz häufig applizierst, ist eine verlässliche Einspannhilfe Gold wert. Beim physischen Einspannen größerer Teile macht eine hoop master Einspannstation die Positionierung wiederholbar – sie ergänzt die Software-Ausrichtung perfekt.
2.1 Checkliste Dateien & Struktur
- Zwei PES-Dateien: Applikationszahl (hohl), Figur
- Klar benannter Projektordner (z. B. „Birthday-5x7“)
- Optional: Unterordner „Originale“ und „Export“
- USB-Stick für die fertige Datei
2.2 Voraussetzungen in SWP
- Grundkenntnisse der Oberfläche (Datei öffnen, Werkzeuge, Ansicht)
- Zugriff auf View-Raster, Tools > Resize Pattern und Edit > Split Pattern
Kurzcheck - Applikationszahl ist hohl (Innenbereich leer)

- Figur liegt in kompatiblem PES-Format vor
- 5x7-Rahmen soll als Arbeitsgrenze dienen
3 Setup in SewWhat-Pro: Rahmen, Raster & Sicht
Starte SWP und öffne zunächst die Applikationszahl (File > Open). Stelle danach den 5x7-Rahmen ein – so siehst du ab Beginn, wie viel Platz du wirklich hast. Aktiviere die Rasterlinien (View > Grid Lines), um Elemente gemeinsam an der Unterkante auszurichten. Das Raster hilft, unnötige Überlappungen vorauszuplanen.
Achtung Verwende keine „solide“ Zahl ohne Innenausschnitt. Die spätere Stiche-Bearbeitung wird dadurch unnötig aufwendig, und der Applikationscharakter (Stoff in der Mitte) ginge verloren.
Profi-Tipp Wenn du später viel löschen musst, färbe die Zahl in einer kontrastreichen Farbe (im Beispiel Rot). So erkennst du die zu löschenden Stiche sofort. Beim Einspannen empfinde ich es bei elastischen Stoffen als vorteilhaft, wenn der Rahmen zuverlässig hält; ein dime Snap Hoop Magnetrahmen sorgt beim Maschinenpart für ruhige Lagen, während du in SWP die Überlappungen exakt planst.
Checkliste Setup
- 5x7-Rahmen aktiv
- Rasterlinien sichtbar
- Zahl gut kontrastierend eingefärbt
4 Ablauf: Designs laden, platzieren, skalieren
Sobald die Zahl sichtbar ist, füge die Figur hinzu: File > Merge und die Figuren-PES wählen. Lege die Figur zunächst grob auf die Zahl und richte beide am unteren Raster aus. Ziel ist es, Bereiche mit vielen Innenkanten zu meiden – je weniger Überlappungszonen, desto weniger Radierarbeit.

4.1 Strategisch platzieren – Überlappung minimieren
- Vermeide Zonen, in denen die Zahl mehrfach unterbrochen ist – dort müsstest du viele kleine Stichteile löschen.
- Besser sind Bereiche mit 1–2 glatten Überlappungen; das spart Zeit und verhindert Lücken.
Profi-Tipp Setze die Figur so, dass du später großflächig „am Stück“ löschen kannst. Breite, gerade Abschnitte der Zahlenkontur sind ideal.

4.2 Einzelteile maßvoll skalieren
Markiere nur die Figur (achte darauf, nicht versehentlich beide zu markieren). Tools > Resize Pattern und beide Dimensionen auf 95% setzen. Das verringert die Figur minimal, ohne Proportionen sichtbar zu verfälschen. Schiebe die Figur wieder an die Zahl, Unterkanten bündig. Danach verschiebe die Figur für die Stiche-Bearbeitung kurz in die Mitte des Bildschirms – so arbeitest du übersichtlicher.

Kurzcheck
- Figur ist leicht verkleinert (95%)
- Unterkante Figur/Zahl bündig ausgerichtet
- Blick auf die Nahtzone ist frei
Profi-Tipp Behalte deine spätere Maschine im Hinterkopf: Wenn du häufig Caps, Ärmel oder enge Bereiche bestickst, ist ergänzend ein Zylinderrahmen für Ärmel oder Cap-Setup sinnvoll. Das Software-Merging ändert sich nicht, aber die spätere Platzierung auf dem Objekt wird planbarer.

5 Stiche säubern: Split Pattern & Radierer
Nun kommt der entscheidende Teil: Du trennst die Muster, isolierst gezielt die äußere Satinlinie der Zahl und radierst darunterliegende rote Stiche überall dort, wo die Figur liegt. So verhinderst du doppelte Satinkanten.
5.1 Patterns splitten und Sicht optimieren
- Edit > Split Pattern, um Zahl und Figur in bearbeitbare Stichkomponenten aufzutrennen.
- Blende das Raster kurz aus (View > Grid Lines), damit nichts die Sicht stört.
- Zoome stark hinein – bis zu 1000% – um präzise zu arbeiten.

Achtung Nie Satin auf Satin legen. Doppelungen führen zu harter Kante, Stress für die Maschine und unschöne Erhebungen. Darum immer Unterstiche der unteren Ebene im Überlapp entfernen.

5.2 Zielsicher nur die richtige Farbe wählen
Nutze im Split-Modus „Select Colors“ und klicke die rote Satinumrandung der Zahl an; alle anderen Stiche werden ausgegraut. So triffst du mit dem Radierer nur die vorgesehenen Segmente.

5.3 Radieren: langsam, sauber, vollständig
- Wähle den Radierer in der zweitgrößten Größe – er bietet Kontrolle und genügend Fläche.
- Lösche entlang der Überlappung: erst mit kleinerer „Spitze“ einen sauberen Schnitt, dann im verkleinerten Zoom mit größerer Fläche die restliche rote Linie entfernen.
- Arbeite langsam. Zu schnelle Bewegungen lassen oft Stichreste zurück.

Profi-Tipp Wechsle aktiv zwischen 100% und 1000% Zoom, um verbliebene Inseln zu finden. Prüfe nach jedem Segment im mittleren Zoom, ob irgendwo noch Rot blitzt – jede rote Spur bedeutet später einen ungewollten Stich.

Kurzcheck
- Im Überlappungsbereich ist kein roter Stich mehr sichtbar
- Figur ist unangetastet
- Schnittkanten wirken glatt, ohne „Zähne“
Achtung Wenn du versehentlich Teile der Figur erwischst: sofort Edit > Undo. Notfalls den Schritt neu ansetzen. Lieber ein paar Sekunden zurück als eine beschädigte Kontur.
6 Finalisieren: Zentrieren, Größe prüfen, speichern
Schließe den Split-Dialog und bestätige unbedingt „Yes“, damit alle vorgenommenen Löschungen tatsächlich angewandt werden. Markiere nun beide Designs und klicke auf „Center pattern in hoop“. So springt das Kombi-Design exakt in die Mitte des 5x7-Rahmens.

6.1 Endgröße passend zum 5x7
Aktiviere wieder die Rasterlinien (View > Grid Lines). Markiere beide Teile und gehe auf Tools > Resize Pattern. Arbeite in kleinen Schritten: Im Beispiel wurden 90% getestet, dann 95% und schließlich 98%, bis die Breite von 4,98" erreicht war – damit sicher unter dem 5,0"-Limit für den 5x7-Rahmen. Prüfe nach jeder Änderung die Maße in der Seitenleiste und beurteile die Optik; vermeide starke Streckungen in nur eine Richtung.

Profi-Tipp Wenn du häufig mit 5x7 arbeitest, plane bereits beim Platzieren ein paar Zehntel Zoll Puffer ein. Für die spätere reale Stickerei kann ein sicherer Halt im Rahmen zusätzlich helfen; mit einem mighty hoop Magnetrahmen bleibt der Stoff während des Stickens stabil, nachdem du in SWP bereits saubere Konturen geschaffen hast.
6.2 Speichern – ohne Originale zu überschreiben
Verwende stets File > Save As und gib der Datei einen neuen, beschreibenden Namen (z. B. Number5-5x7.pes). So bleiben deine Ausgangsdateien unberührt, und du weißt später, welche Version bereits gereinigt und auf 5x7 optimiert wurde.
Kurzcheck
- „Yes“ bei der Erase-Abfrage gewählt
- Kombi-Design zentriert
- Endmaße ≤ 5,0" in Breite/Höhe
- Unter neuem Dateinamen gespeichert
7 Troubleshooting & Hinweise aus der Community
Die häufigsten Stolpersteine lassen sich mit ein paar gezielten Checks umgehen.
7.1 Symptome → Ursachen → Lösungen
- Symptom: Beule/harte Kante im Überlappungsbereich
- Ursache: Satin auf Satin (Unterstiche nicht gelöscht)
- Lösung: Split Pattern erneut öffnen, rote Satinlinie der Zahl selektieren, restlos löschen. Danach „Yes“ bestätigen.
- Symptom: Feine rote Reststiche tauchen beim Probelauf auf
- Ursache: Zu schnell radiert, minimale Segmente übersehen
- Lösung: In 1000% heranzoomen, Bereich abfahren, Restpunkte löschen; mit mittlerem Zoom gegenchecken.
- Symptom: Figur wurde beim Radieren beschädigt
- Ursache: Falsche Farbe selektiert oder zu grober Radierer
- Lösung: Undo, „Select Colors“ erneut – nur Rot der Zahl aktiv lassen; mit zweitgrößter Radierergröße arbeiten.
- Symptom: Design passt nicht vollständig in 5x7
- Ursache: Zu wenig Puffer, ungleichmäßige Skalierung
- Lösung: In Schritten (z. B. 95% → 98%) skalieren; Maße nach jedem Schritt prüfen; notfalls minimal proportional reduzieren.
- Symptom: Originaldatei versehentlich überschrieben
- Ursache: „Save“ statt „Save As“
- Lösung: Konsequente Ordnerstruktur („Originale“/„Export“) und grundsätzlich „Save As“ nutzen.
7.2 Entscheidungen klar treffen
- Wenn du viele filigrane Überlappungen siehst → Figur neu positionieren, bis maximal 1–2 Schnittbereiche entstehen.
- Wenn das Design optisch zu klein wirkt → nur minimal in Proportion skalieren; vermeide einseitige Streckung. Lieber die Positionierung optimieren.
7.3 Aus den Kommentaren
- Designs beziehen & Kosten: Community berichtet von Kauf über diverse Online-Shops, meist 3–5 USD; Fonts/Nummernsets teils 8–15 USD. SWP wurde häufig auf Empfehlung gewählt.
- Workflow zur Maschine: Datei am Rechner kaufen/laden → in SWP bearbeiten → als PES auf USB speichern → USB an die Maschine. Wer häufig Serien fertigt, profitiert beim Einspannen zusätzlich von einer stabilen Lösung wie Magnetrahmen für brother an kompatiblen Maschinen.
- Softwarepflicht? Zum Bearbeiten/mergen in SWP: ja, dafür brauchst du die Anwendung. Der reine Transfer zur Maschine erfolgt am Ende über USB.
Profi-Tipp Arbeite mit Zwischenständen: Speichere nach erfolgreichem Löschen der Unterstiche eine „_clean“-Version. Wenn du später noch Namen oder Texte ergänzen willst, lädst du genau diese Basis ohne erneute Radierarbeit. Für wiederholbare Positionen im physischen Setup ist eine Einspannstation hilfreich, gerade bei Serien.
Achtung Wenn du in SWP minimale Verzerrungen zulässt, beobachte die Optik kritisch. Leichte Korrekturen sind okay, doch starke Streckungen können die Figur „ziehen“. Lieber in 2–3 kleinen Schritten an die 5,0"-Grenze herantasten.
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Erweiterungsideen
- Gleiche Methode für andere Zahlen/Charaktere anwenden (immer Applikationszahlen bevorzugen).
- Namen darunter platzieren: Nach dem Mergen kannst du in SWP weitere Elemente hinzufügen und die Stichdichte einzelner Segmente bei Bedarf moderat erhöhen.
Kurzcheck Abschluss
- Figur sauber platziert, minimale Überlappungen
- Unterstiche der Zahl im Überlapp vollständig gelöscht
- Kombi ist zentriert und ≤ 5,0"
- Sauber benannter Dateiname; Export auf USB vorbereitet
Zum physischen Teil noch ein praktischer Gedankenanstoß: Wenn du häufig feste Stoffe, Caps oder mehrlagige Materialien bestickst, erleichtert ein starker, formstabiler Rahmen die Arbeit – ein mighty hoop Magnetrahmen 11x13 für kompatible Maschinen bietet etwa viel Auflagefläche. Für kleinere Haushaltsmaschinen sind kompakte Lösungen wie Stickrahmen für brother se600 eine sinnvolle Ergänzung, während du in SWP weiterhin exakt planst.
