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Los geht’s: Garnrolle & Nähfuß vorbereiten
Die 640 macht schon beim Aufspulen alles leicht – vorausgesetzt, du startest sauber. Setze deine Garnrolle auf den Spulenhalter und sichere sie mit der Spulenkappe, damit nichts eiert.

Ein fest sitzendes Garn ergibt eine verlässliche Fadenspannung. Achte darauf, dass die Kappe die Rolle sanft, aber sicher hält – so verhinderst du, dass der Faden ruckartig nachgeben muss.

Profi-Tipp: Wenn du später freihand quiltest oder applizierst, ist eine ruhige Fadenzufuhr Gold wert. Ruckler an der Quelle (Spule) sind sonst im Stichbild sichtbar. Näh- und Stickmaschine
Bevor du den ersten Fadenweg nutzt, stelle den Nähfuß nach oben. Nur so öffnen sich die Spannscheiben und nehmen den Faden korrekt auf.

Die ersten Fadenwege meistern
Erste Kunststoffführung
Führe den Faden durch die kleine Kunststoffführung oben auf der Maschine. Sie richtet den Fadenweg sauber aus und verhindert, dass der Faden seitlich wegspringt.

Runde Führungen routen
Lege den Faden um die erste runde Führung und stelle sicher, dass er in der Rille sitzt – dort greift die Führung den Faden sicher.

Als Nächstes führst du den Faden abwärts um die zweite runde Führung. Das bringt ihn auf Kurs in Richtung der Spannscheiben.

Achtung: Gleitet der Faden neben der Rille, stimmt später die Spannung nicht. Ein kurzer Blick lohnt sich immer.
Spannscheiben & Fadenanzugsfeder im Griff
Spannscheiben verstehen
Vor den Spannscheiben geht’s durch eine kleine Metallklammer/Bracket – das ist der Vorläufer der eigentlichen Scheiben. Führe den Faden dort hindurch.

Nun kommt der entscheidende Moment: Lege den Faden im Uhrzeigersinn zwischen die beiden silbernen Scheiben – nicht um den äußeren Rahmen! Der Nähfuß muss oben sein, damit die Scheiben offen sind und den Faden aufnehmen.

Kurzcheck:
- Nähfuß oben? Nur dann sind die Scheiben geöffnet.
- Faden wirklich zwischen den beiden silbernen Scheiben? Nicht außen herum!

- Richtung stimmt? Im Uhrzeigersinn hinein und auf der anderen Seite wieder hochführen.

Ein sauber eingelegter Faden in den Spannscheiben ist die Grundlage für saubere Nähte. Hast du hier Unsicherheit, lohnt es sich, diesen Abschnitt im Video noch einmal anzusehen.
Fadenanzugsfeder einhängen
Schiebe die Fadenanzugsfeder (Check Spring) kurz zur Seite, führe den Faden um deren Haken und lass die Feder wieder in Position zurückspringen. Danach den Faden wieder nach oben zurück und erneut durch die obere Klammer führen – so liegt alles stabil und kontrolliert.

Profi-Tipp: Die Fadenanzugsfeder dämpft das „Atmen“ des Fadens beim Stich. Ist sie nicht korrekt im Spiel, wirken Stiche unruhig oder ungleichmäßig. Für hochwertige Zier- und Satinstiche ist das essenziell. magnetisch Stickrahmen
Der Fadengeber (Take-up Lever)
Fadengeber lokalisieren und vorbereiten
Stelle mit dem Handrad (bei Singer immer zu dir drehen) sicher, dass der Fadengeber ganz oben steht. Das erleichtert das Einfädeln und verhindert, dass der Faden irgendwo hängen bleibt.

Nun führst du den Faden durch das Loch bzw. die Öffnung im Fadengeber. Achte auf eine glatte Linie – der Faden soll ohne Reibung laufen.

Achtung: Bei anderen Marken kann die Drehrichtung des Handrads abweichen. Schau im Zweifel in die Anleitung deiner Maschine.
Die letzten Führungen vor der Nadel
Nach dem Fadengeber geht es durch die nächste Führung unterhalb des Hebels – sie lenkt den Faden wieder sauber nach unten Richtung Nadelbereich.

Direkt oberhalb der Nadelstange sitzt die nächste Führung: Halte den Faden mit beiden Händen und lasse ihn in den Schlitz gleiten. So bleibt der Faden nah an der Nadel stabil.

Davor folgt die kleine Führung oben am Nadelklemmbock. Sie ist das letzte „Tor“ vor dem Nadelöhr und verhindert, dass der Faden beim Nähen aus der Nadel gedrückt wird.

Profi-Tipp: Wenn du häufig mit unterschiedlichen Garnen arbeitest (z. B. Glanzpolyester vs. Baumwolle), spürst du an diesen Führungen sofort, ob der Faden frei läuft. Zieht es ruckig, Fadenweg prüfen.
Die Nadel fädeln: vorn nach hinten
Nadelorientierung
Diese Singer wird von vorn nach hinten eingefädelt. Setze die Nadel so ein, dass die flache Seite der Nadel nach hinten zur Maschine zeigt. Nur dann stimmt der Fadenverlauf durch das Öhr.

Das finale Einfädeln
Führe den Faden ruhig durch das Öhr der Nadel – vorn nach hinten – und ziehe ein paar Zentimeter heraus. Jetzt bist du nähbereit.

Achtung: Ist die Nadel verkehrt herum eingesetzt, funktioniert die Fadenaufnahme nicht zuverlässig, es kann zu Fehlstichen kommen.
Kurzcheck: Sitzt alles richtig?
Gehe die folgenden Punkte in 60 Sekunden durch:
- Spule und Kappe sitzen sicher, nichts wackelt.
- Nähfuß war beim Einfädeln oben; Faden liegt zwischen den silbernen Spannscheiben.
- Faden durch die obere Klammer geführt, im Uhrzeigersinn in die Scheiben gelegt, wieder hoch und korrekt um die Fadenanzugsfeder.
- Fadengeber steht oben und ist sauber „gefädelt“.
- Alle unteren Führungen sitzen, inklusive Führung am Nadelklemmbock.
- Nadel flache Seite nach hinten; Faden von vorn nach hinten durchs Öhr.
Wenn jeder Punkt passt, sollte der Oberfaden beim Hochstellen des Nähfußes frei gleiten und beim Absenken gebremst werden – das ist das Zeichen, dass die Spannscheiben greifen.
Achtung & Fehlerhilfe
- Problem: Faden reißt gleich zu Beginn.
Lösung: Prüfe, ob der Faden tatsächlich zwischen den Spannscheiben liegt (Nähfuß hoch!) und ob die runden Führungen korrekt genutzt sind.
- Problem: Stiche sind unregelmäßig/locker.
Lösung: Fadenweg im Bereich Spannscheiben und Fadenanzugsfeder kontrollieren; fehlt die Federführung, entstehen Spannungsfehler.
- Problem: Nadel bildet keine Stiche.
Lösung: Nadelorientierung checken (flache Seite nach hinten) und vorn nach hinten einfädeln.
- Problem: Maschine „läuft nach“ nach dem Stoppen.
Lösung: Bei der 640 sind 1–2 zusätzliche Stiche normal, damit die Nadel oben stoppt. Mehr als das? Fußpedal prüfen (Hinweis aus den Kommentaren).
Profi-Tipp: Für Zierstiche mit engem Zickzack die Fadenführung extra sauber legen und ein frisches Nadelsystem einsetzen. Sauberer Fadenlauf = sauberes Stichbild. mighty hoops
Aus den Kommentaren
- „Jetzt verstehe ich endlich die Spannscheiben“ – eine Nutzerin beschreibt, dass das Video erst richtig zeigte, zwischen welchen Scheiben der Faden laufen muss. Genau das ist entscheidend: nicht um den Rahmen herum, sondern zwischen die beiden silbernen Scheiben.
- „Ich nutze eine ähnliche Maschine, das half extrem!“ – der Ablauf ist übertragbar: Erst Führung, dann Scheiben, Feder, Fadengeber.
- „Die Maschine näht nach dem Stoppen weiter – normal?“ – Ja, ein bis zwei Stiche sind bei der 640 normal, weil sie mit Nadel oben stoppt. Läuft sie länger nach, könnte das Pedal die Ursache sein.
- „Andere Marken sind auch toll“ – Ein Kommentar ermutigt, über Singer hinauszuschauen. Tatsächlich gibt es viele gute Maschinen. Entscheidend ist, den Fadenweg der jeweiligen Maschine zu kennen.
Häufige Fragen (FAQ)
- Warum muss der Nähfuß beim Einfädeln oben sein?
Weil sich die Spannscheiben nur dann öffnen und den Faden korrekt aufnehmen. Bei abgesenktem Fuß pressen die Scheiben zusammen – der Faden legt sich dann außen an und die Spannung stimmt nicht.
- In welche Richtung dreht das Handrad bei Singer?
Bei Singer immer zu dir hin. Je nach Marke kann das variieren – im Zweifel in die Bedienungsanleitung schauen.
- Wie steht die Nadel bei der Singer Touch & Sew 640 richtig?
Flache Seite nach hinten in die Halterung; Einfädeln von vorn nach hinten.
Hintergrund & Praxisimpulse Auch wenn du „nur“ einfädelst: Dieser Ablauf ist Basis für jede Naht – vom Versäubern bis zur Applikation. Wer stickt, profitiert doppelt: Eine saubere Oberfadenspannung hält Satinstiche geschlossen, schont empfindliche Garne und sorgt für definierte Konturen. snap hoop monster
Wenn du später auf Stickrahmen arbeitest, achte auf einen gleichmäßigen Fadenzug über die gesamte Stickfläche. Moderne magnetische Systeme erleichtern das Einspannen, ändern aber nichts daran, dass der Oberfaden nur dann sauber läuft, wenn er richtig durch Spannscheiben, Feder und Fadengeber geführt ist. babylock magnetisch Stickrahmen
Markenübergreifend gilt: Die Richtung des Handrads kann variieren, der Fadenweg jedoch folgt meist der Logik „oben führen – Spannung – Feder – Fadengeber – unten stabilisieren – Nadel“. Bei Wechsel zwischen Maschinen hilft eine kurze „Fadenweg-Lesung“ – fühle mit den Fingern nach jeder Führung, ob der Faden frei läuft. bernina magnetisch Stickrahmen
Wenn du zwischen Näh- und Stickarbeiten wechselst, lohnt es sich, den Oberfaden vor jedem Projekt kurz neu zu setzen: Nähfuß hoch, Faden einmal raus und sorgfältig neu einlegen. Das minimiert Startprobleme und spart Testnähte. brother Stickmaschine
Materialwahl & Nadeln
- Garn: Universalgarn funktioniert, aber beachte, dass glatte Polyesterfäden sensibler auf Reibung reagieren. Jede fehlende Führung macht sich stärker bemerkbar.
- Nadeln: Eine korrekt eingesetzte, zur Aufgabe passende Nadel verhindert Fehlstiche. Bei Zier- oder Satinstichen zahlt sich ein frisches System aus.
- Führung fühlen: Ein leichter Zug am Oberfaden bei abgesenktem Nähfuß sollte spürbaren Widerstand liefern; hochgestellt muss der Faden frei laufen.
Für Stickfans: Wenn du magnetische Einspannsysteme nutzt (z. B. für empfindliche Stoffe oder dicke Materialien), bleibt die Oberfadenseite unverändert wichtig. Der Weg durch die Maschine ist unabhängig vom Rahmen – also: Fadenweg zuerst perfektionieren, dann die Einspannung. janome magnetisch Stickrahmen
Workflow-Tipp
- Vor dem Einfädeln kurz abstauben, besonders an den Führungen.
- Danach konsequent dem Video folgen: Spulenhalter – Kunststoffführung – runde Führungen – Bracket – Spannscheiben (Uhrzeigersinn) – Fadenanzugsfeder – obere Klammer – Fadengeber – untere Führungen – Nadel.
- Nach dem Einfädeln eine 5-cm-Testnaht auf Reststoff nähen: gleichmäßige Ober- und Unterseite? Wenn ja, los geht’s.
Abschluss Mit diesem Ablauf und den visuellen Ankern aus dem Video wird das Einfädeln der Singer Touch & Sew 640 zur Fünf-Minuten-Routine. Wenn etwas hakt, hilft fast immer: Nähfuß hoch – Faden neu zwischen die silbernen Scheiben – Feder checken – Fadengeber oben – vorn nach hinten durch die Nadel.
